39. NEW YORK CITY MARATHON, 2. November 2008
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AUFBAUKÄMPFE
Obertshausener Halbmarathon, 27.7.08
Hüttenberger Halbmarathon, 16.8.08
Mühlheimer Halbmarathon, 7.9.08
Berlin-Marathon, 28.9.08
STRECKE ¤ VORBEREITUNG ¤ MARATHON ¤ STATISTIK ¤ BILDER
First we take Manhattan
 
 
Mit seiner Erstaustragung als kleine Laufveranstaltung im Central Park mit 127 Teilnehmern und einem Dollar Startgeld, läutete New York 1970 die Ära der City-Marathons ein. Der New-York-Marathon ist nicht das älteste, aber das bedeutendste und spektakulärste Straßenrennen auf Erden. Die 1976 erstmals ausgetragene Route von Staten Island durch Brooklyn, Queens und die Bronx nach Manhattan ist der Titan und das Nonplusultra des modernen Marathonlaufs. Wer hier siegt, genießt lebenslangen Ruhm. Für manchen sind die finalen Meter im Central Park der letzte große Trip im Leben überhaupt. Wegen des großen Ansturms wird schon die Startberechtigung zur hohen Hürde. 105
 000 Läufer kämpften dieses Jahr um einen der 40 000 Plätze. Dafür gab es fünf Wege:
 
1. Die Zeitnorm (3:10 Stunden (M40) und 3:38 (W40) mußten es schon sein),
2. Die Losfee in der Lotterie des Ausrichters New York Road Runners,
3. Den Nachweis über mindestens 15 Zieleinläufe in New York,
4. Eine hohe Spende an die öffentliche Wohlfahrt (Start für ein Charity-Programm), oder
5. Die Anmeldung durch einen autorisierten Travel Partner.
 
New York ist traditionell auch die letzte Station der „World Majors“. Am Ende der Serie regnet es Scheine. Neben 814
 000 US-Dollar an Preisgeldern wird jeden ersten Sonntag im November auch das jeweils halbe Milliönchen für den Gesamtsieger und die Gesamtsiegerin der Majors ausgeschüttet. Viele der weltbesten Marathonläufer gehen an den Start. Die Masse trainiert allerdings für die begehrte Teilnehmermedaille.
 
Nach zwei gescheiterten Versuchen hatten sich Peanut und ich im Olympiajahr durchgesetzt. Zehn Monate vorm Rennen (am 22.12.07) vermittelte uns die Reiseagentur Interair zwei Slots zum Schleuderpreis von je 275 Euro. (US-Läufer zahlten offiziell 155 Dollar, die übrige Welt 210 Dollar, umgerechnet: 120 respektive 160 Euro.) Hinzu kamen noch Reisekosten, Unterbringung, Verpflegung und Nebenkosten. So daß wir für den Eintritt in die Glamourwelt lumpige 2500 Euro hinblätterten. Mit dem Versand der Registrierungsformulare Ende Februar 2008 war das einmalige Unternehmen auf dem Wege. New York sollte unsere vierte Destination in der Serie der Majors werden. Allerdings waren wir fünf Wochen davor in BERLIN gelaufen. Und mit einem zweiten Marathon in kurzer Zeit ist das so eine Sache...
 
.:: DIE STRECKE ::.
Mit dem New-York-Marathon erwartet den Läufer ein Spektakel ohnegleichen. Gestartet wird in Fort Wadsworth in Staten Island. Schon auf den ersten Metern führt die Route auf die größte Hängebrücke der USA, die doppelstöckige Verrazano-Narrows Bridge mit einer Spannweite von drei Kilometern. Über die Fourth Avenue geht es durch Brooklyn zur Pulaski Bridge, und weiter nach Queens. Hinter Queens steht die Queensboro Bridge, die auf die Wolkenkratzerinsel Manhattan führt. Auf der First Avenue verläuft die Strecke nun fünf Kilometer geradeaus durch einen wahren Hexenkessel und über die Willis Avenue Bridge zum fünften und nördlichsten Bezirk, der Bronx. Vorbei am Stadion der Yankees geht es über die Madison Avenue Bridge wieder zurück nach Manhattan, und durch Harlem auf die Nobelpromenade Fifth Avenue. Der Kurs erreicht Manhattans grüne Lunge Central Park und verläuft über die gesamte Ostflanke bis zu deren Südende. Um den Columbus Circle herum geht es ins Parkinnere. Das Ziel liegt am Ende eines vierhundert Meter langen Schlußanstiegs bei der „Tavern on the Green“. Zwei Millionen Zuschauer peitschen die Läufer gnadenlos voran. Nur Rekorde fallen hier nicht. Schleusendeckel, Schlaglöcher, enge Kurven und kraftraubende Anstiege machen nur einen Teil der Tücken aus. Insgesamt sind fünf ikonische Brückenkonstruktionen mit zusammen 390 Höhenmetern (neun über dem Dach des Empire State Buildings!) und eine „Blue line“ von pi mal Daumen 43 Kilometern zu bewältigen. Mit drei Minuten mehr bei den Profis, und im Schnitt zehn bei den Amateuren, ist New York der Langsamste der World Majors. „Boston is tricky, New York is more concrete“ meinten im Frühjahr die Experten vom „Bill Rodgers Running Center“ in Boston. Der Streckenrekord des Äthiopiers Tesfaye Jifar von 2:07:43 Stunden aus dem Jahr 2001 hat bis heute Bestand.
 
Einzelheiten

Streckenanimation
Streckenführung
Höhenprofil
 
.:: DIE VORBEREITUNG ::.
New York war für uns die Fortführung der Vorbereitungen auf Berlin. Folgendes Programm kam zum Einsatz:
 
1. Block (6 Wo.): Grundlagen durch 75 % Ausdauer, 10 % Schnelligkeit, 15 % Kraft
2. Block (4 Wo.): Vorbereitung I durch 60 % Ausdauer, 15 % Schnelligkeit, 25 % Kraft
3. Block (4 Wo.): Vorbereitung II durch 40 % Ausdauer, 50 % Schnelligkeit, 10 % Kraft
4. Block (2 Wo.): Direkte Wettkampfvorbereitung (auf Berlin) durch 30 % Reduktion
Nach Berlin (5 Wo.): 1 Wo. Wiederherstellung, 2 Wo. Neuaufbau, 2 Wo. Erholung
 
 
Das LAUFTAGEBUCH vom 14. Juli bis 2. November:
 
 
1. Wo. (170 km): Ein Trainingsbeispiel - die letzte der sechs Grundausdauerwochen für Berlin:
 
Mo.: 17 km mit 15 km intensiver Dauerlauf in 1:01 Std. (Hausrekord)
Di.: 30 km Steigerungslauf, davon die erste Hälfte bergauf, die zweite bergab
Mi.: VM: 14 km mit 10 km Tempowechselläufen in 4:39 und 3:59; NM: 17 km als Lok für Peanut
Do.: 27 km extensiver Dauerlauf im straffen GA2-Bereich
Fr.: Ruhetag
Sa.: 38 km im lockeren GA1-Bereich
So.: 27 km progressiv, Hälfte eins bergauf, Hälfte zwei bergab
 
2. Wo. (117 km):
 
.:: DER 1. AUFBAUKAMPF ::.
 
32. HAUSENER VOLKS-WALDLAUF, 27.7.08
(Halbmarathon)
Langsam, heiß und hart im Wald
 
Im südosthessischen Obertshausen hat unser erster richtiger Wettkampf stattgefunden. Ausgerechnet am bislang unbehaglichsten Tag des Jahres. Der letzte Julisonntag sollte nicht nur von einer kurzen Nacht eingeläutet, sondern mit dreißig Grad am Morgen auch heiß werden! Und es erforderte keiner Scheu vor kleinen Härten, sich zwecks Präparation in die für tausend Läufer viel zu kleine Turnhalle der TGS Hausen zu quetschen. Auch die zum Umkleideraum umfunktionierte Schule brachte keine Entzerrung. Wir zwei zogen uns im Wald um.
 
Punkt 8.30 Uhr erfolgte auf dem Sportplatz Aachener Straße der Start. Nach zwei Runden auf der Aschenbahn zweigte die Strecke in den Mühlheimer Wald ab, wo zwei Runden von je zehn Kilometer über flaches Terrain führten. Zwei Stadionrunden vollendeten den Halbmarathon. Ein stockender Auftakt, nebulöse Beschilderung, kraftraubendes Geläuf und der dampfende Wald: Schon früh war ich naß bis auf die Knochen und ohne jede Hoffnung aufs gesteckte Ziel. Nach einem hitzigen Auftakt durfte ich die Kilometer 5 bis 15 mit einem Vertreter des SSC Hanau-Rodenbach in uhrwerksgenauen Schnitten von 4:06 Min. pro Kilometer absolvieren. In der Endphase kam uns dabei noch ein halbes Dutzend von vorne entgegen, darunter der alte Hase Behle, dem ich eine Minute abnahm. Neben einem 17. Gesamtplatz hatte mir die längere Puste auch noch einen 3. Altersklassenrang beschert. - Peanut hatte härter unter den Umständen gelitten. Die Wärme hatte sie fast erstickt. Dazu wurde sie von den schnellen 10-Kilometer-Läufern behindert, die sie ausgangs der ersten Runde überholten. Letztlich tauchte Peanut eine halbe Stunde nach mir aus dem Dunst des Waldes auf. Mit 1:27 und 1:57 Stunden waren die eigenen Ziele um je vier Minuten verfehlt.
 
Nach dem Rennen gab es ein Wiedersehen mit Altmeister Stenzel, dessen Spross Vierter über die 5000 Meter wurde. Die Ehrungen zogen sich ins Unendliche. Zweieinhalb Stunden nach meiner Zielankunft haben wir wieder mal ohne Plakette und Erinnerungsfoto das Feld geräumt. Die drei in den Rasen gerammten Holzpflöcke für die Ersten ihrer Klasse wurden ohne Kampfläufer Vitus bestiegen.
 
 

ZAHLEN UND ZEITEN
 
Wetter:
sonnig, feuchtwarm, bis 31ºC, kaum Wind
 
Gesamtteilnehmer
(Halbmarathon, 10 km, 5000 m, 1000 m, 400 m, 200 m, NW)
Gemeldet:
ca. 1400
Am Start:
1042
Im Ziel:
924
Halbmarathonläufer im Ziel: 379 (M: 308 / W: 71)
 
Männer
1. Martin Skalsky (Mainz) 1:14:38
2. Markus Riefer (Nidderau) 1:16:39
3. Dirk Schönbeck (Maintal) 1:17:44
17. Kampfläufer Vitus (Frankfurt) 1:27:32 (3. M45, 17. Gesamt)
 
Frauen
1. Sigrid Grygosch (Heusenstamm) 1:39:12
1. Ute Steffek (Johannisberg) 1:39:34
3. Gabriele Timmermann (Rodenbach) 1:39:51
23. Peanut (Frankfurt) 1:57:30 (4. W45, 255. Gesamt)
 
Ergebnisse

Team Endzeit
Der Kampf in einer BILDERTAFEL... anklicken............
3. Wo. (152 km): Zum einen haben die mäßigen Zeiten von Obertshausen die Vorbereitung empfindlich gestört. Zum anderen wurde Peanut von der anhaltenden Dürre vollends zerrommelt. Es wird nun schwer, das einsame und oft so öde Lauftraining weitere dreizehn Wochen Tag für Tag durchzuhalten!
 
4. Wo. (140 km): Eine Muskelverletzung, die mir bereits die Berlin-Marathons 2006 und 2007 vermasselte, und die von den „Sportmedizinern“ der BRD nie näher untersucht wurde (Merke: „Kassenpatienten“ sind in diesem System nur zahlender humanoider Schrott!), war wieder aufgerissen. Ein Unheil, das mich weit zurückwarf. Ich hatte die Wahl zwischen komplett aussetzen (und damit den Stoffwechsel auf Sturzflug schicken), oder den Schmerz ignorieren (und eine chronische Verletzung riskieren). Ich habe weitertrainiert - unter Diclofenac, mit niedriger Belastung und einem dumpfen, krampfartigen Schmerz im linken Oberschenkel. Wenn schon totlaufen, dann konsequent und schnell! Ferner wurde am 8. August im „Vogelnest“ von Peking die XXIX. Olympiade eröffnet. Schneller, höher und reicher in die Endzeit!
 
5. Wo. (113 km): Wer wagt, gewinnt! Beharrliches Weiterlaufen, gezielte Kraftübungen und Muskelpflege, haben mich am achten Tag wieder aufgerichtet. Das war ein kleines Wunder!
 
.:: DER 2. AUFBAUKAMPF ::.
 
21. VOLKSBANK KERWE-LAUF HÜTTENFELD, 16.8.08
(Halbmarathon)
Längs alter Munitionsbunker durch die Heide
 
Es war zum Mäusemelken: Gerade noch rechtzeitig war der linke Oberschenkel ausgeheilt, als eine Wespe in den rechten stach. So kam es, daß ich mich an jenem Sonnabendmittag mit einem dicken und schrecklich juckenden Bein zusammen mit Peanut auf eine weitere Exkursion über die Dörfer machte. Es ging ins Dreieck von Heppenheim, Viernheim und Lampertheim, dahin, wo sich Rhein und Odinwald berühren. Doch wie ohne fahrbaren Untersatz zum Start kommen? Der Veranstalter hatte uns von Hemsbach aus eine Droschke zum Festpreis klargemacht. - Eine Stunde vorm Peng war der Lampertheimer Stadtteil Hüttenfeld erreicht, die Anmeldung getätigt, und die Umkleidung neben dem von gebrutzeltem Fleisch und Bier vernebelten Kirmesplatz am Bürgerhaus erledigt. Zur Startlinie war es dann noch ein halber Kilometer über eine Landesstraße hinweg aufs offene Feld.
 
Der Start der 21,1-Kilometer-Distanz war auf 16.45 Uhr gelegt. Rund 200 Teilnehmer (die meisten mit kurpfälzer Zungenschlag) nahmen das Rennen bei Sonnenschein und schwachem Wind auf. Die Strecke war eben und verlief auf zwei identischen Runden entlang alter Bunkeranlagen durch die dichtgrüne Viernheimer Heide. In einem ständigen Wechsel ging es über geteerte und gekieselte Waldschneisen, durch Sandkuhlen, über Grasbüschel, sowie eine freie Ackerfläche, die den Läufer zum äußersten Tempo zwang. Damit war Hüttenfeld ein weiterer Kampf im Verborgenen, einer, der im Buschwerk unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfand.
 
Nach den schwierigen Vorzeichen durfte ich mit dem Verlauf hochzufrieden sein. Auf einen Blitzauftakt mit 3:41 Min. für den ersten Kilometer war es mir in der Folge gelungen, die Kilometer allein und fast sekundengenau in 4:03 Min. durchzuziehen. Über diese Konstanz hatte ich das Feld auf der zweiten Schleife aufgerollt, und als Gesamt-13. Bronze bei den Agegroupern ergattert. Der Sieger rannte knapp sechs Minuten vor mir ins Ziel. Peanut wiederum konnte ihre Halbmarathonzeit binnen drei Wochen um über zwei Minuten auf 1:55 Std. drücken und sich damit ihrem Traum „Berlin 3:59“ weiter annähern.
 
Folgende Eigentümlichkeiten verliehen Hüttenfeld einen K u l t c h a r m e:
1. Es gab keine Voranmeldung, die Meldung konnte nur vor Ort erfolgen,
2. Jeder ins Ziel Gekommene wurde - statt mit der ausgeschriebenen Medaille - mit einer kleinen Läuferskulptur geehrt,
3. Als Verpflegung wurde im Ziel nur Wasser gereicht,
4. Die Rückgabe der Nummer wurde mit einem Sponsorentrikot belohnt (solange der Vorrat reichte),
5. Das Brausen im Bürgerhaus erfolgte ohne Geschlechtertrennung,
6. Der Kuchen danach mußte „vorm Rennen reserviert“ werden. Peanut stand nach ihrer Ankunft vor den letzten Krümeln und mußte die Heimreise mit knurrendem Magen antreten. „Beim nächstenmal wissen sie das“, wurde ihr von der Gouvernante des süßen Gebäcks versprochen.
 
Wir hatten den Halbmarathon hinter uns, die lange Heimfahrt vor uns - und knurrende Mägen. Wir hatten nichts zu essen mitten in Deutschland!
 
 

ZAHLEN UND ZEITEN
 
Wetter:
sonnig, 26ºC, schwacher Südwind
 
Gesamtteilnehmer
(Halbmarathon, 10 km, 2000 m)
Am Start:
399
Im Ziel:
394
Halbmarathonläufer im Ziel:
185 (M: 147 / W: 38)
 
Männer
1. Martin Schneider (Wiesbaden) 1:19:18
2. Daniel Huber (Lauda-Königshofen) 1:20:02
3. Frank Ritter (Niederkirchen) 1:20:08
13. Kampfläufer Vitus (Frankfurt) 1:25:06 (PB, 3. M45, 13. Gesamt)
 
Frauen
1. Anne Zanzinger (Crailsheim) 1:26:54
1. Elke Gärtner (Wiesbaden) 1:34:53
3. Ute Gronwald (Kassel) 1:37:24
21. Peanut (Frankfurt) 1:55:13 (6. W45, 127. Gesamt)
 
Ergebnisse

Team Endzeit
Der Kampf in einer BILDERTAFEL... anklicken............
6. Wo. (160 km): Verraten und verkauft! Der Preistreiberei zu Lande folgte die Gier in der Luft: Nachdem die Bundesbahn ihre Preise gegenüber dem Vorjahr verdoppelte (Frankfurt-Berlin von 116 auf 262 Euro, die Sparpreise wurden dabei an eine bekannte Auktionsplattform verschachert), sahen sich jetzt auch die Fluggesellschaften „gezwungen, einen Kerosinzuschlag zu erheben“ (Frankfurt-New York 80 Euro). Der Sportler mußte machtlos blechen und verabschiedet sich von den fernen „Majors“. Lebt wohl, Boston, London, Berlin, Chicago und New York - Hallo Deutschland! - - Eine Woche nach dem Halben von Hüttenfeld habe ich meinen Trainingsrekord über 40 Kilometer pulverisiert: von 3:23 auf 3:08 Stunden, allein und mit sparsamer Wasseraufnahme an einer Quelle. Tags darauf stellte Kenias Wanjiru mit 2:06:32 den olympischen Marathon-Rekord auf.
 
7. Wo. (150 km): Ein Teilstück voller Schikanen jenseits des Sports. Dreiste Abzocker und Rechnungsschreiber suchten Streit. Parasiten, um die sich Profis dank ihrer Manager nicht kümmern müssen. Zudem wurden unsere Trainingsstrecken am Fluß Nidda schon im Morgengrauen durch Radler vermüllt - lächerliche Figuren, die sich neongelbe Warnwesten übergeworfen hatten und auf häßlichen Tourenrädern zum Job am Schreibtisch strampelten. Die Spritpreise waren schuld... Dagegen knackte Peanut in dieser Woche erstmals als Läuferin die 100-Kilometer-Marke.
 
8. Wo. (116 km): Am 3. September, 9:00 a.m. Eastern Time, wurde die Online-Registrierung für den BOSTON-MARATHON 2009 geöffnet. Um 15.03 Uhr MESZ stand mein Name auf der Startliste. Peanut sah wegen den vielen Hügeln von einer Teilnahme ab.
 
.:: DER 3. AUFBAUKAMPF ::.
 
36. Int. VOLKSLAUF MÜHLHEIM, 7.9.08
(Halbmarathon)
Blitzfeldzug auf wilden Wegen - von einem berauschenden Sieg im hessischen Wald
 
Das schnelle Waldrennen von Mühlheim am Main sollte uns die letzte Kraft für Berlin bringen. Wie im Vorjahr ging es vom Stadion Dietesheim in südlicher Richtung quer durch den Unterwald über Lämmerspiel nach Obertshausen-Hausen und durch die Dietesheimer Steinrüche zurück ins Stadion von Dietesheim. Nach einem verregneten Vortag durften sich die Läufer über eine gesäuberte, fast schon herbstreine Luft freuen. Frau Sonne gab sich die Ehre, doch hielten sich die Werte im ausdauerfreundlichen Bereich.
 
Um neun gab das Stadtoberhaupt den Start frei. Traditionell verlief der Auftakt auf der kraftschluckenden Dietesheimer Aschenbahn. Erschwerend mußte sich die Spitze ausgangs des ersten Kilometers von der Innenbahn durch Überrundete knüppeln, um darauf in den Wald entschwinden zu können. Im Nu war das Feld auseinandergeflogen. Der gleiche Leistungsstand hatte mich am vierten Kilometer mit dem geschmeidig und kraftvoll laufenden Frankfurter Behle vereint. Im Vierer-Tempo legten wir zusammen den vierten bis achten Kilometer zurück - bis Behle plötzlich nicht mehr dran war. Den Rest (13 Kilometer) durfte ich wieder mal allein bestreiten. Über feuchtes, wackeliges Geläuf, das von drehenden Winden zusätzlich erschwert wurde, war es mir gelungen, keinen Kilometer langsamer als 4:08 Min. zurückzulegen. Das Ziel „Halbmarathon in 1:23 Std.“ war verfehlt, aber mit dem 13. Platz unter 391 Ankommern und einem Sieg bei den Masters dennoch ein schöner Erfolg errungen. Hätte mir noch vor Wochen jemand gesagt, irgendwann werde ich Altmeister Behle die Hacken zeigen - und obendrein drei Minuten abnehmen! -, hätte ich ihn als wirr erklärt (wie es mancher von mir nicht Wiedererkannter mit mir tat). Dominiert wurde der Lauf vom für den SSC Hanau-Rodenbach startenden Schönbeck, der alle zwei Wochen Halbmarathons rennt und gewinnt. - Partnerin Peanut schlug sich ganz hervorragend. Nach meiner Vorgabe von 1:54 Std. (besser: 1:53), gelang ihr gegenüber Hüttenfeld eine Steigerung von über zwei Minuten. 1:52:59 Std. bedeuteten nicht nur persönlichen Rekord, sondern öffneten ihr Türen zu einer Marathonzeit von 3:58 Stunden! Grund genug für ein Freudentänzchen im Ziel.
 
Mühlheim erfüllte alle Erwartungen. Nur das Treppchen blieb mir erneut verwehrt. „Ab 13 Uhr, beginnend mit den Unterdistanzen“, sollten die Preise ausgegeben werden - frühestens zweieinhalb Stunden nach meinem Zieldurchlauf also. Nach einem Zuckerwasser vom flügelverleihenden Sponsor und dem Besuch der wespenbelagerten Kuchentheke haben wir den Abzug angetreten. Die Turngemeinde durfte sich über ein neues Teilnehmerhoch von 840 freuen. Damit festigte der seit den frühen Siebzigern bestehende Halbmarathon seinen Ruf, einer der bedeutendsten seiner Art im Lande zu sein.
 
 

ZAHLEN UND ZEITEN
 
Wetter: heiter, 18ºC, drehender, teils böiger Südwind
 
Gesamtteilnehmer (HM, 10 km, 5 km, 1 km, 600 m, NW)
Am Start:
840
Im Ziel: 800
Halbmarathonläufer im Ziel: 391 (M: 302 / W: 89)
 
Männer
1. Dirk Schönbeck (Maintal) 1:14:51
2. Christian Frank (Wächtersbach) 1:14:56
3. Björn Kuttich (Offenbach) 1:15:05
13. Kampfläufer Vitus (Frankfurt) 1:24:56 (PB, 1. M45, 13. Gesamt)
 
Frauen
1. Ute Kleber-Schad (Obertshausen) 1:31:06
2. Petra Seibert (Frankfurt) 1:33:22
3. Renate Henrich (Offenbach) 1:36:02
24. Peanut (Frankfurt) 1:52:59 (PB, 6. W45, 240. Gesamt)
 
Ergebnisse
Team Endzeit
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9. Wo. (160 km): Nach Mühlheim herrschte das Hochgefühl „Runner´s High“............ Den Trainingslauf über 35 Kilometer habe ich bei gefährlichem Grippewetter mit empfindlicher Kühle und zeitweise peitschendem Regen unter einem gemausten Müllsack absolviert. 35 Kilometer in 2:54 Stunden. Wozu ein öffentlicher Mülleimer gut sein kann...
 
10. Wo. (111 km): Die Grundlagen (Ausdauer) waren schon lange gelegt, Vorbereitungsphase I (Kraft) und Vorbereitungsphase II (Schnelligkeit) ausgeführt. Vierzehn Wochen lief für uns alles optimal. Doch ausgerechnet zwei Wochen vorm Berlin-Marathon klagte Peanut über Schmerzen in den Atemwegen und bangte um ihren Start in Berlin! - - Am 21. September (6 Wochen vorm Start in New York) tauchten unsere Namen erstmals als „accepted“ in der Entrant Database des New-York-Marathons auf.
 
11. Wo. (82 km): Fünf Wochen vor New York fand der einmalige Weltrekordmarathon von Berlin 2008 statt. Im Schatten von Haile Gebrselassie (2:03:59) hatten wir nach 2:55:17 (Vitus) und 4:09:08 (Peanut) das Brandenburger Tor durchlaufen. Ein Klick auf das Emblem öffnet den Bericht ......
 
.:: DER 4. AUFBAUKAMPF ::.
 
35. BERLIN-MARATHON, 28.9.08
12. Wo. (70 km): Nun hieß es, sich vom Marathon gut zu erholen, die Spannung hochzuhalten, und das gute Gefühl von Berlin mit nach New York zu nehmen. Im Laufe einer disziplinierten Post-Marathonwoche haben wir bei Wind und Regen die Originalstrecke des Olympiamarathons von Berlin 1936 abgeradelt. Der Weg führte vom Olympiastadion über das Maifeld in Richtung des Bahnhofs Pichelsberg hinab zur Havelchaussee. Hier dann an der Havel entlang, um nach zehn Kilometern die Avus zu erreichen. Von dort ging es auf dem kerzengeraden Kronprinzessinnenweg wiederum zehn Kilometer durch den Grunewald bis zur Nordkurve der Autorennstrecke, wo sich damals der Wendepunkt befand. - - Wieder zurück auf Frankfurter Boden, bin ich sieben Tage nach dem Marathon schon wieder 30 Kilometer am Stück gerannt.
 
13. Wo. (140 km): „Der Kapitalismus ist pleite!“ Das war die Schlagzeile der Woche, nachdem die Geldkapitalisten begonnen hatten, sich weltweit blitzschnell gegenseitig aufzufressen. Von „notleidenden Banken“ war in Funk und Presse die Rede. - - Krise auch in unseren Köpfen: Berlin war zu schön und wird bei uns auch nie in Vergessenheit geraten! Doch die ruhelose Zeit kennt kein Erbarmen. Wir mußten weitermachen, die Schlagzahl wieder erhöhen - für New York.
 
14. Wo. (150 km): ...Bis plötzlich der Knöchel glühte. Am Ende einer langen Saison stellte sich ein weiteres Mal ein Gelenk als Achillesferse im Körper heraus. Eine Überlastung im rechten Sprunggelenk hatte in dieser Woche den vollen Einsatz verhindert. Nun ging es nur noch darum, sich in die beiden Entlastungswochen zu retten und dann auf Heilung durch Erholung zu hoffen... bis der letzte lange Kanten über 35 Kilometer anstand - den ich unter Schmerzen und dicker Winterausrüstung in 2:52 Stunden zwei Minuten schneller absolvierte, als zur gleichen Zeit vor Berlin! Peanut hatte es - von frischem Ehrgeiz beseelt - noch mal auf 100 Wochenkilometer gebracht! Wenn die Strecke nicht allzu schwer ist, könnte New York ein schnelles Rennen werden.
 
15. Wo. (110 km): An die Gebrechen im Knöchel hatte ich mich schon gewöhnt - bis sich beim letzten Tempowechsellauf - zehn Tage vorm Marathon - auch noch eine Zerrung im Oberschenkel einstellte. Selbstverarztet mit Tinkturen und Massagen ersehnte ich nur noch das Zielbanner im Central Park herbei!
 
16. Wo. (30 + 42,195 km = Gesamt 2013 km): Körperlich leidlich beisammen (Peanut weniger als ich), im Geiste aber ausgelaugt und verbraucht, haben wir uns drei Tage vorm Wettkampf vom Flughafen Frankfurt aus ins Abenteuer unseres Lebens gestürzt......
 
.:: DAS RENNEN ::.
 
39. ING NEW YORK CITY MARATHON, 2. November 2008
Donnerstag, 30. Oktober
 
Nach einer kurzen Nacht und einer fünfzehnstündigen Odyssee über die Nordhalbkugel - davon acht in der quälerischen Starre einer Boeing 757 - hatten wir unser Marathonquartier im Westen der 47. Straße mitten im wilden Herzen von Manhattan bezogen. Turbulenzen und Gegenwinde mit bis zu 250 Stundenkilometern überstanden, war unser Deltaflieger um 14.30 Uhr Ortszeit auf dem Flughafen New York City aufgesetzt... und dort wurden wir wie Aussätzige empfangen und 75 Minuten im Sicherheitsbereich zwischen Gurtabsperrungen festgehalten und stehengelassen. Währenddem mußten wir ohnmächtig akzeptieren, daß hunderte VIPs und Passagiere zweier US-Maschinen vor den Marathonläufern aus Deutschland abgefertigt wurden. „Americans first!“, erklärte der weibliche Officer vorm Einreiseschalter. Nach einundeinerviertel Stunde Wartezeit ohne Möglichkeit für ein niederes Bedürfnis durften wir - durchleuchtet und als unverdächtig befunden - das Territorium der USA betreten - und von Glück reden, daß nicht unsere Reisetaschen gestohlen wurden, die in der Zwischenzeit vom Gepäckband einfach in einen unbeaufsichtigen Bereich für Jedermann gelegt wurden. Thank you dafür! Von JFK aus ging es per Bus weiter nach Manhattan, wo interAir für seine Läufer das im Viertel Hell´s Kitchen (deutsch: Teufels Küche) stehende Art-Deco-Hotel „Edison“ gebucht hatte. Mit starken Kopf- und Bauchschmerzen, freiem Blick auf zwei brummende Wassertanks und eine Church of Scientology, übertönt vom Sound der Polizeisirenen, ging es in der neunten Abendstunde ab nach Never, Neverland.
 
Freitag, 31. Oktober
 
Um 4.15 Uhr wachte ich auf. Die Zeit erlaubte es, daß wir endlich unsere Habseligkeiten unterbringen konnten (zumindest das, was die Augen in der schummrigen Besenkammer von 1931 mit ihrer durchgelegenen Matratze und der gechlorten Brause im Bad erkennen konnten). In der Frühe machten sich die Läufer auf zum Columbus Circle, wo für 7.30 Uhr ein Trainingslauf mit Herbert Steffny und Sportfreund Münzel angesetzt war. Der New-York-Dritte von 1984, so was wie die Seele des deutschen Marathonlaufs, geleitete uns mit dem Berglaufwart des DLV über das Endstück im Central Park: welch ein Gefühl! Nach Streckenbesichtigung, dem Rückweg über Broadway und Times Square, und hastig im Hotel gelöffelten Haferflocken, hieß es dann schon wieder Aufbruch zur Marathon-Expo im Javits Center am Hudson River. Da wir den Sammelpunkt verpaßten, mußten wir allein hinterherfahren. Am Mittag hielten wir die Starterbeutel in der Hand; wir hatten den Chef vom Berlin-Marathon, Mark Milde, kennen- und schätzengelernt, und im Marathon-Store unsere Geldbeutel leergemacht. Aber was wäre ein Tag in der Lichterstadt ohne Willkommensveranstaltung? Schiff ahoi! zu einer abendlichen Bootsfahrt vom New Yorker Hafen auf dem Hudson mit Umschiffung der Freiheitsstatue und der flimmernden und flirrenden Südspitze Manhattans. Mit Witz und flotter Zunge gab uns Herbert Steffny sein geballtes Fachwissen weiter. Mit an Bord waren auch die Marathonmacher von Hamburg (Götz) und Frankfurt (Schindler). Gegen 21 Uhr war der erschöpfende Freitag beschlossen. Das Abendessen haben wir uns in einem der „Delis“ beschafft (sowas wie Feinkostläden und die einzigen Oasen in Manhattan, in denen man sich gesund und günstig verpflegen kann). Nur den jährlichen Halloween-Umzug haben wir nicht mehr erlebt. In der Nacht sollten sich Türen zur Anderswelt öffnen, sodaß sich Geister mit uns Lebenden einen...
 
Sonnabend, 1. November
 
Der Tag vorm Rennen stand im Zeichen einer vierstündigen Stadtrundfahrt durch Upper und Lower Manhattan, mit der sich Peanut etwas ablenken wollte. Während P. gemütlich im Bus umgefahren wurde, und das 1902 errichtete Flatiron Building sowie die Megabaustelle „Freedom Tower“ mit den „Fußabdrücken“ der zerstörten Zwillingstürme auf dem Ground Zero vom 11. September 2001 besichtigen durfte, hielt ich mich mit Blick auf den morgigen Tag komplett zurück, und hatte die Zeit nach einer lockeren Einheit im Central Park auf dem Bett vertrieben. Ich war der ruhendste Mensch von ganz New York City - bis wir am Abend noch mal Lebensmittel beschaffen mußten... und meine Partnerin bei der Rückkehr aufs Zimmer die Klinke abbrach. Zu unserem Glück war rasch ein Haustechniker zur Stelle, sodaß wir früh (20.15 Uhr) in die Horizontale kamen. Good night New York!
Blick vom Empire State Building auf Manhattan (© Vitus)
Sonntag, 2. November
 
Good Morning, New York City! 2.50 Uhr war ich wach, 3.45 Uhr bin ich aufgestanden, und 4.20 Uhr habe ich meine Freundin geweckt. Zum Frühstück hatten wir Bagel mit Erdnußbutter, Banane und Pfannkuchensirup, dazu gab es Pulverkaffee und Kamillentee. 5.45 Uhr traf sich unsere Gruppe in der Hotelhalle; um 5.50 ging der gemeinsame Starttransfer, und um 6.30 Uhr (eine halbe Stunde vor Schließung der Verrazano-Brücke) hatte unser Bus die Zutrittskontrollen auf Staten Island erreicht. So weit, so gut... Daß im im riesigen Auffanglager „Start Village“ einige Stunden bewacht und beengt zu durchstehen waren (ich über drei Stunden, Peanut knapp vier Stunden): Darauf waren wir eingestellt. Noch in Deutschland hatten wir uns mit Rettungsschlafsäcken vom Heer ausgerüstet und warme Kleidung zum Wegwerfen mitgenommen. Angst vor Qualen hatten wir auch nicht. Was wir nicht wußten: In der Nacht hatte der amerikanische Winterzauberer Jack Frost eines seiner Streichchen gespielt. Der Boden (eine Wiese) war von weißem Rauhreif überzogen, die Luft knapp über Null, dazu pfiff Wind vom Polarkreis. Und nur drei Zelte für mehr als 39 000 Läufer. Während wir uns in einem Erdloch hinter den Plumpsklos einigelten, suchten andere wie Eskimos Deckung unter Wollmützen, Räubermasken und Blaumännern. Als ich um 8 Uhr meinen Kleiderbeutel am UPS-Laster ablieferte, war der Frost schon durch die Vermummung gekrochen. Meine Füße waren bis über die Knöchel taub, die Hände erstarrt. Aber die Stunden gingen dahin, und dann war es plötzlich so weit: Die Läufer wurden aufgerufen, zu ihrem Block vorzurücken. Erstmals wurden drei Felder im Abstand von 20 Minuten gestartet. Während ich mit „Wave 1, Corral B“ einen Platz an der Sonne genoß, hatte Peanut ein ganz schlechtes Los gezogen: Sie war den letzten Korridoren der „Wave 3, Corral F“ zugeordnet. (Oh, welch´ unfaire Behandlung: Alle Ausländer mit Bestzeit über vier Stunden wurden mit den leistungsschwächsten Amerikanern gleichgestellt. Die Debatte am „Solution Desk“ war geschenkt...) Die Drohung, daß jeder Brückenpinkler ausgeschlossen wird - auch vor Stromschlägen auf der Verrazano wurde gewarnt -, hatten die meisten ignoriert und die achthundert (!) seitlich abgestellten Busse zur längsten Rinne der Welt gemacht. Doch die Warnungen gerieten zu einem schwarzen Omen: Nicht alle sollten den Marathon überleben...
Staten Island: A cannon blast begins the journey
 
Seinen Anfang nahm der Marathon auf der Felsklippe von Staten Island ganz im Südwesten. Traurige Bekanntheit erhielt die Insel als Halde für die Trümmer des World Trade Centers. Nachdem die Nationalhymne verklungen war, erfolgte um 9.10 Uhr vor der Militärbasis Fort Wadsworth der START für die Frauen-Elite, darunter die kurz davor im Privatheli eingeschwebte Paula Radcliffe. Ab 9.40 Uhr nahmen die Professionellen, die Sub-Elite und die lokale Leistungsklasse der ersten Zeitzone den Kampf auf; 10.00 Uhr rollte die zweite Welle von der Rampe; und 10.20 Uhr schlug die Glocke für die dritte. Der große Donner versickerte im allgemeinen Getöse. Ich hatte ihn glatt überhört und konnte gerade noch meine Hose zubinden. Paar Sekunden waren futsch. Aber jetzt gab´s kein Zurück. Von Null auf Hundert ging es nun. Oder besser von Null auf Neunundsechzig. Denn so viel beträgt die Höhe der größten Hängebrücke Nordamerikas in Metern. Mit der Meeresenge der New York Bay unter mir, mit scharfem Wind, der glitzernden Silhouette Manhattans und dem Blaulicht des Führungsfahrzeuges voraus, dazu einer gigantischen Menge im Nacken, war ich unmittelbar hinter der Spitzengruppe das Unterdeck der Verrazano hinaufgestürmt. Ich fühlte nicht mehr die Kälte, in meinen Adern pulste heiß das Blut. Ein nicht beschreibbares Gefühl!
 
Brooklyn:
Three courses become one
 
Last Exit Brooklyn: Einer Meile 6:49 Min. jenseits der Schwerkraft bergan, folgte eine rasante bergab in 5:52 Minuten. Leicht außer Atem, aber voller Adrenalin und Angriffslust lief ich aufs New Yorker Festland im Osten. In Brooklyn waren die meisten Meilen zu bewältigen. Brooklyn brachte auch den beschaulichsten Abschnitt, Straßen voller geduckter Häuser aus Holz, viele aus braunem Backstein, mit eisernen Feuertreppen und Bäumen davor. Viele Leute mit „alternativem“ Schlag wohnen hier. Im Grunde wirkte Brooklyn wie eine eigenständige Gemeinde im urbanen Moloch. In der Neighborhood der Fourth Avenue durchbrach ich mit 39:50 Min. erstmals im Leben die 40-Minuten-Schallmauer über die 10 Kilometer. Eingangs der Lafayette Avenue vereinigten sich - nachdem sie sich zuvor schon für kurze Momente berührt hatten - die Startwellen Grün, Rot und Orange endgültig zu einem Marathon. Dieser Punkt war am nicht zu unterschätzenden Clinton Hill an der achten Meile erreicht. Das bedeutete aber zugleich, daß auf der Länge von 13 Kilometern drei verschiedene Wettkämpfe mit verschiedenen Startzeiten, verschiedenen Windverhältnissen und verschiedenen Straßen gerannt wurden. Ein wahrer Schelm von einer Streckenführung... Sei´s drum: Rund 18 Kilometer hatte sich die Route über weitgehend moderates Gelände gezogen. Mit dem Polen-Viertel „Greenpoint“ und den 400 Metern hinauf zur Klappbrücke Pulaski Bridge war Brooklyn bezwungen.
 
Queens:
Halfway to hugs and high-fives
 
Auf dem Scheitelpunkt der Pulaski lag die Halbmarathonmarke. 1:24:39 Stunde. Damit war ich um zwanzig Sekunden schneller als in meinem bislang besten Rennen über 21,1 Kilometer! Und das innerhalb des New-York-Marathons! Der überwiegend aus Arbeitern und Künstlern bestehende Mittelstandsdistrikt Queens - neben seiner ethnischen Durchmischung auch der flächengrößte Bezirk der Acht-Millionen-Metropole - wurde nur mit einem kurzen Abstecher von zwei Meilen bedacht. Außer einem unwiderstehlichen Panoramablick auf Manhattan war da nichts Erquickendes gewesen. Dafür drohte bei der Meile 15 ein weiteres knackiges Viadukt: die auf einer Länge von zweieinhalb Kilometern über den East River und die Flußinsel Roosevelt Island hinwegführende Queensboro Bridge.
 
Manhattan:
The quiet of the bridge gives away to the roar of the crowds
 
Vogelwildes New York. Nach dem düsteren Unterdeck der Queensboro war der Bezirk erreicht, der als Inbegriff für die Weltstadt steht: die einst von den Lenape-Indianern „Mannahatta“ (Land der Hügel) genannte Insel am Hudson River mit ihren aus Stein gewachsenen Wolkenkratzern. Die kräftigen Schläge für Muskeln und Gelenke beim Lauf die 106 Meter hohe Brücke hinab überstanden, wartete am Fuß des Ungeheuers ein Meer aus wie verrückt kreischenden Menschen. Und unmittelbar hinter dem Tunnel darauf donnerte einem dann der „First Avenue Madness“ entgegen. Die Überhöhung des Marathons überhaupt, die breiteste und lauteste Häuserschlucht, die Traumallee aller Marathonläufer, ein elektrisierendes Geschrei und Getöse aus Zuschauerreihen und Cheerleaderzonen, ein Jubelorkan forciert noch durch die strahlende Sonne. Und dies auf einer Länge von sage und schreibe sechs Kilometern! Ein trügerische Verführung. Denn die 1. Avenue ist gespickt mit Löchern, Bodenwellen, Gullys, Rinnen und Flickwerk. Bei schwindenden Kräften bin ich gleich mehrmals mit dem Fuß umgeknickt. Neben dem an jeder Meile verteilten Fliegerbier Gatorade Endurance Formula wurde an der 18. Meile auch der einzige Proviant auf der gesamten Strecke verteilt: in Stanniol verschweißtes Power-Gel. Peanut berichtete später, daß ihr Leute auch Apfelsinen- und Bananenstücke gereicht hatten. Ausgangs der First Ave dünnte sich die Kulisse aus und die Strecke führte hinauf zur Willis Avenue Bridge. Ein oranger Teppich machte den Lauf über die groben Stahlroste des alten Bauwerks möglich.
 
Bronx:
Overcome the wall with sheer determination
 
Ganz am Ende der Willis Ave Bridge, bereits in der einst gefährlichen Bronx, nahte die 20-Meilen-Marke. Vor fünf Wochen Berlin, heute New York. Der Doppelpack. Jetzt zeigte sich der Verschleiß. Eine ungeheure Müdigkeit ergriff mich, ich verlor jede Meile zwanzig Sekunden und zehrte nur von der guten ersten Rennhälfte. Der früher für Feuertonnen, Straßengangs, Drogenbanden und Kriminalität stehende Distrikt ganz im Norden, wurde nur für ein paar Blöcke gestreift. In den eher heruntergekommenen Straßen um das Stadion der Yankees samt einigen ringsherum drapierten Rappern, hatte sich jeder Gedanke an eine neue Bestzeit in Luft aufgelöst. „Durchhalten!“ konnte die Losung fortan nur heißen. Hintern zusammenkneifen und beim Schneiden der Bordsteine keine Verletzung riskieren. Nicht in diesem fortgeschrittenen Stadium. Ein Sprecher gab den Sieg von Paula Radcliffe bekannt; und mit der Madison Avenue Bridge über den Harlem River war das fünfte und letzte Viadukt genommen.
 
Manhattan:
(The final stretch) A last push then triumph
 
Zurück auf Manhattan führten die Striche zunächst durch das bis vor einer Weile tunlichst zu meidende Schwarzen-Viertel Harlem. Gotteshäuser und Gospelchöre stifteten heute Frieden, der Marcus Garvey Park wurde umrundet, und ein paar gute Rockgruppen stimmten auf den Schlußkampf ein. Der begann mit der todschicken Fifth Avenue. Auf dem von Boutiquen und Appartementhäusern gesäumten Boulevard wurde die Ostflanke des Central Parks überlaufen. Am Sitz der Road Runners angelangt, ging es erstmals ins Innere der Parklandschaft. Hinein ins inmitten der Dekadenz von Upper Manhattan unwirklich anmutende Naturreich aus Baumriesen, Teichen, Stegen und Booten. Nur noch drei Meilen. Doch die fühlten sich an wie acht! Eine Achterbahn mit zwei Hügeln von zwanzig Metern hinter sich, und am verkehrsumtosten Plaza Hotel wieder flachen Asphalt vor sich, dachte man, es sei überstanden. Aber so leicht kommt man nicht zum Ziel in New York. Denn über Central Park South und die 7. Avenue hinweg, ging es im Columbus Circle wieder in den Park rein - um eine Zielgerade zu erleben, die mit der ansteigenden Schlußpointe West Drive noch mal alle Register zog. Nach 2:57:28 Stunden durfte ich die Arme in die Luft recken und ein „Hooray!“ herausschreien. Vor acht Jahren mußte ich den NY-Marathon mit zerfetzter Lunge vom Krankenbett aus verfolgen. Nun hatte ich innerhalb von fünf Wochen zum zweitenmal etwas getan, was nur ganz wenige überhaupt schaffen: Ich hatte die magischen drei Stunden gebrochen, war 780. unter 38
 832 Gestarteten im New-York-Marathon geworden, und bin als 26. Deutscher ins Ziel gelaufen!
 
Peanut war fünf Wochen nach Berlin noch nicht voll einsatzfähig. Sie hatte die ganze Zeit Muskelschmerzen und da ihr Anstiege sowieso nicht liegen, hatte sie ihr Schicksal gelassen angenommen: „Ich möchte nur das Spektatkel genießen und unter 4:30 Stunden bleiben.“ Es hat mein Herz zerrissen! Nach dem Start aus der denkbar miesesten Ausgangsposition war sie in der Folge ständig am Überholen der amerikanischen Bulldozer und fetten Enten, mit denen sie zusammengepfercht worden war. Ein schöner psychologischer Effekt, aber leider auch ohne Orientierung an Läufern vom gleichen Niveau. Der schnellste in ihrem Block war der Zugführer für 4:50 Stunden gewesen. Der ihr helfen konnte - der Tempomacher für 4:00 Stunden - war vierzig Minuten vor ihr mit der ersten Welle gestartet. Peanuts Überholmanöver hatten bis zur Halbzeit robuste Selbstbehauptung gefordert. Erst nach 25 Kilometern konnte sie sich allmählich aus dem joggenden Tohuwabohu befreien. Nachdem sie beständig eine Minute auf ihre 5-Kilometer-Zwischenzeiten von Berlin verloren hatte, und nachdem auch die letzten Traversen im Central Park durchstanden waren, hatte Peanut den größten Marathon der Welt nach 4:18:50 Stunden im achtbaren vorderen Mittelfeld beendet. Damit war sie mit sich und New York im Frieden. Das war das ZIEL!
© NYC
Marathon
Champions gab es auch. Bei den Männern wurde dem Sieger von 2006, Marilson Gomes dos Santos, der Lorbeerkranz aufs Haupt gedrückt. Der Brasilianer hatte den lange wie den sicheren Sieger aussehenden Goumri wenige Meter vor der Ziellinie abgefangen. Der Marokkaner hatte in diesem Moment völlig die Fassung verloren und war darauf komplett zusammengebrochen. Mit 2:08:43 Stunden lief Dos Santos die neuntschnellste Zeit in der Geschichte des New-York-Marathons. Für Kenia reichte es diesmal nur zu Bronze durch Daniel Rono und der Holzmedaille durch den Matador von 2005, Paul Tergat. Bei den Frauen machte Englands machte nach 2:23:56 Stunden ihren dritten Triumph im Big Apple perfekt und erklärte später, daß der November für sie gleichbedeutend mit New York sei. Zweite wurde die 40jährige Russin Petrowa, Dritte die lange Paroli bietende Debütantin Goucher aus Portland. Deutschland war weit weg von den Medaillen. - Berühmte liefen folgendermaßen: Zola Budd (Barfußlegende der Achtziger): 2:59:53; Jo Schindler (Rennleiter Frankfurt-Marathon): 3:24:30; Rod Dixon (NY-Champion 1983): 3:38:15; Stephen Roche (Tour- und Girosieger 1987): 4:21:09; Thomas Wessinghage (Europameister 1982): 4:31:16; Steve Jones (NY-Sieger 1988): 4:50:35 Stunden.
Der Kampf in einer BILDERTAFEL... anklicken............
Vorbei am Restaurant „Tavern on the Green“ warteten respektvolle Volontäre (die Vorderen wurden regelrecht angehimmelt), die begehrten Medaillen, Wärmefolien, Verpflegungsbeutel, die Kleiderlaster, eine Verpflegungsstation mit Schnittchen und Nudelsalat... und nach Verlassen des Parks an der Westflanke das kleine Empfangskomitee von Interair. Unter den Anwesenden weilte Herbert Steffny, der mir gratulierte, und mich mit den Worten „Bei jedem anderen Marathon wäre das eine 2:50 gewesen“ adelte. Wir wurden auf einem Erinnerungsfoto festgehalten. Und zwar nahe dem legendenumwobenen Dakota-Gebäude, in dem 1968 „Rosemary´s Baby“ entstand, und vor dem zwölf Jahre später John Lennon erschossen wurde...
 
FAZIT
 
New York hat eine schwierige Strecke. Dafür sorgen die Brücken, schlecht geflickter Asphalt, die obskure Streckenvermessung (nur die Spitze kann die Ideallinie halten, die Masse läuft daneben und damit 500 Meter mehr), die Manöver im Central Park, und nicht zuletzt der Wind, der vornehmlich von vorn weht! Dazu wurde der Kampf durch eine dürftige Organisation, die Wartezeit vorm Start sowie eine äußerst spartanische Streckenversorgung erschwert. Die Ausstrahlung ist legendär und war mit normalen Maßstäben nicht meßbar. Noch nie im Leben habe ich so viele Menschen als Zuschauer erlebt. Wirkung: Boston ist der Mythos, Chicago der Speedster, New York der Superlativ. Im Big Apple gibt´s das meiste Preisgeld, hier kommen die meisten ins Ziel, nirgends stehen so viele Zuschauer. New York verehrte die Marathonläufer wie Rockstars. Nicht nur beim Marathon, sondern schon in den Tagen davor - und auch danach! Das ganze Wochenende, im Hotel, am Aufzug, im Lebensmittelladen, im Kiosk, im Taxi, überall... Schwer, sich nach so einem Ereignis neu zu motivieren. New York ist der richtige Zeitpunkt zum Aufhören! Für die Materialinteressierten: Peanut lief den Schuh Asics Gel-3000, Vitus mit Adidas adiZero CS.
POST-MARATHON-KULTUR
 
Nachdem wir auf schwierigen Wegen getrennt zurück ins Quartier fanden - ich per U-Bahn, Peanut nach ihrer Zielankunft von der 77. bis zur 47. Straße zu Fuß durch die Wolkenkratzerschluchten - zogen wir noch einmal gemeinsam los in die Nacht... Wir waren derart aufgekratzt, daß wir noch nicht mal den eigenen Kennenlerntag realisierten. Heute vor 16 Jahren begann unsere wilde Ehe. Das musikalische Ständchen brachte die Indieszene im „Bowery Ballroom“ in der Lower East Side von Manhatten:
...... Pelican, Kayo Dot, Stove Brodsky und Zozobra
 
Montag, 3. November
 
Alle Traumwelt endete jäh, als ich an einer Ampel um ein Haar vor Peanuts Augen von einem heranrollenden „Duck“-Bus überfahren worden wäre. Das umgebaute Miltär-Amphifahrzeug kam lautlos wie aus dem Nichts. Hätte mein Mädel mich nicht in allerletzter Sekunde mit einem lauten Schrei gerettet, wäre ich jetzt tot...... Wir haben den Marathon Monday Store besucht, wo wir zwecks Gravur der Medaillen zwei Stunden anstehen mußten. Aber immerhin durften wir Englands Blitzlady Radcliffe erblicken, die mit Leibgarde im glamourösen Straßenkreuzer zur Pressekonferenz anrollte. Ferner war auch die Wahlhessin Mikitenko im Central Park unterwegs, die sich mit ihrem Trainergatten den Koffer voll Geld aus der „World Majors“ abholte (eine halbe Million Jackpot). Beide Damen dürften zu den bestbezahlten Marathonprofis gehören. Am frühen Abend sind wir dahin gepilgert, wo Patti Smith, Blondie, die Ramones und Talking Heads in den Siebzigern den Punk erfanden: Wir waren in der East Village, im legendären Undergroundclub „CBGB“!
 
Dienstag, 4. November
 
Am Schlußtag sind wir noch kurzerhand mit dem Express-Aufzug auf die Freiterrasse im 86. Stock des 381 Meter hohen Empire State Building gefahren. Die spektakulären Ausblicke von hoch oben in den Lüften über Manhattan auf den Central Park im Norden, den Finanzdistrikt im Süden, den Hudson im Westen und den East River im Osten, waren zugleich das letzte Schöne in New York. Per Charterbus ging es zum Flughafen JFK in Queens. Von dort mußten die Läufer allein ausreisen. Die Kontrollen des amerikanischen Sicherheitssytems waren ein Alptraum. Nach einer Stunde Schlangestehen und Hoserunterlassen am Ausreiseschalter folgte der achteinhalbstündige Nachtflug in einem Billigflieger der Delta Airlines heim nach Deutschland. Die Behandlung an Bord? Hierzu spare ich mir mal die Spucke. Aber immerhin hatten wir mit Ross the Boss einen charmanten Sitznachbarn, der als Gitarrist und Liedschreiber von Manowar Metal-Geschichte geschrieben hat... Im Landeanflug auf Frankfurt wurde die Wahl von Obama zum neuen Präsidenten der USA durchgesagt.
 
Mittwoch, 5. November
 
Am fünften November sind wir neun Uhr vormittags in Deutschland gelandet.
 
Danke
Peanut (Du bist die wahre Heldin!)
Interair (für die Logistik, die uns alle Sorgen nahm)
Danny´s Gourmet (für Kraftnahrung und geistige Getränke in der 47. Straße)
Iris aus Kassel (unser treuester Fan)
Herbert Steffny (für die herzliche Betreuung)
 
 

Kampfläufer Vitus, 13. November 2008
 
.:: ZAHLEN UND ZEITEN ::.
Wetter: heiter, 44 bis 47ºF (5 bis 8ºC), 41 % Luftfeuchtigkeit, frische Brise aus Nordost (Gegenwind mit 29 Stundenkilometern)
Zuschauer: ca. 2
 500 000 (offiziell)
 
Marathonläufer
Am Start:
38
 832 (M: 25 669 / W: 13 163 / Nationen: 105)
Im Ziel: 38
 096 (M: 25 216 / W: 12 880)
 
Männer
1. Marilson Gomes dos Santos (Brasilien) 2:08:43
2. Abderrahim Goumri (Marokko) 2:09:07
3. Daniel Rono (Kenia) 2:11:22
4. Paul Tergat (Kenia) 2:13:10
5. Abderrahime Bouramdane (Marokko) 2:13:33
6. Abdi Abdirahman (USA) 2:14:17
 
Frauen
1. Paula Radcliffe (Großbritannien) 2:23:56
2. Ludmilla Petrowa (Rußland) 2:25:43
3. Kara Goucher (USA) 2:25:53
4. Rita Jeptoo (Kenia) 2:27:49
5. Caterine Ndereba (Kenia) 2:29:14
6. Gete Wami (Äthiopien) 2:29:25
 
Kampfläufer Vitus
Startnummer:
6384
Nation: Deutschland
Zeit: 2:57:28
Platz: 780 von 38
 832 Gesamt
Platz: 722 von 25
 216 bei den Männern
Platz: 54 von 3810 in Klasse M45
Zwischenzeiten
05 km: 0:19:50
10 km: 0:39:50
15 km: 0:59:52
20 km: 1:20:07
25 km: 1:41:12
30 km: 2:02:19
35 km: 2:24:44
40 km: 2:47:21
Halb 1: 1:24:39
Halb 2: 1:32:50
Minuten pro Meile: 6:46
 
Peanut
Startnummer:
48749
Nation: Deutschland
Zeit:
4:18:50
Platz: 18
 914 von 38 832 Gesamt
Platz: 4547 von 13
 163 bei den Frauen
Platz: 506 von 1619 in Klasse W45
Zwischenzeiten
05 km: 0:29:24
10 km: 0:58:09
15 km: 1:27:35
20 km: 1:57:55
25 km: 2:29:10
30 km: 3:00:32
35 km: 3:33:15
40 km: 4:05:29
Halb-1: 2:04:41
Halb-2: 2:14:09
Minuten pro Meile: 9:52
 
Todesrennen
2008 war ein schwarzes Kapitel in der Geschichte des Marathons. Zwei Läufer mußten nach Herzattacken auf der Strecke reanimiert werden. Drei büßten den Traum von New York 2008 mit ihrem Leben: Ein 58jähriger Brasilianer und ein 66jähriger US-Amerikaner kamen im Ziel durch Herzattacken zu Tode. Ein 41jähriger Amerikaner starb elf Tage nach dem Marathon.
Death or Glory: What does it take?
 
Ergebnisse

New York Road Runners
Bilder
New-York-Marathon
Von Staten Island nach Manhattan in 3:39 Minuten
New York Times