36. BIENWALD-MARATHON KANDEL, 13. März 2011
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AUFBAUKÄMPFE
Silvesterlauf Frankfurt (10 km), 31.12.10
Alten-Busecker Halbmarathon, 22.1.11
Mörfelder Halbmarathon, 13.2.11
STRECKE ¤ VORBEREITUNG ¤ MARATHON ¤ STATISTIK ¤ BILDER
Operation Frühlingserwachen 2 - Zurück im Reich der Wildkatze
 
 
Also wenn ich diese Bilder sehe: Das macht so Spaß mit dem Marathon laufen, ich glaub ich will gar nicht mehr aufhören!“ Das hatte Peanut mir drei Wochen nach AMSTERDAM 2010 geschrieben. Nicht zuletzt dieses Geständnis meiner Freundin ist der Grund, warum wir uns immer noch da draußen rumquälen (wobei ja einiges wichtiger ist als der Sport!). Noch erlaubten es die Umstände des Lebens, sich unvermindert ins Laufen zu stürzen. Die Bienwaldstadt Kandel war uns vom Vorwinter in guter Erinnerung geblieben. Welche Marathonveranstaltung bietet heutzutage noch Tempomacher, Eigenverpflegung, elektronische Zeitnahme, Ankommertrikot, Soforturkunde, Teilnehmermedaille und ein Weinpräsent zum Spottpreis von 32 Euro auf? Vorwärts zu einem neuen Stelldichein am zweiten Sonntag im März in der Südpfalz!
 
.:: DIE STRECKE ::.
Das Kampfgelände lag in der Rheinebene der Südpfalz, dem Grenzland zum Elsaß, die Strecke war über weite Abschnitte asphaltiert, windgeschützt und die Höhenunterschiede gleich null. Nach dem Auftakt in Kandel führte die Strecke erst nach Minfeld, und fast kerzengerade auf Zement durch den dünnbesiedelten Bienwald. Mit Schaidt und Büchelberg sollten die Läufer nur zwei weitere kleine Gemeinden streifen - sich aber selber bis zu dreimal im Gegenzug begegnen. Im West- und Südzipfel der Strecke waren zwei Spitzkehren zu meistern. Der Marathon endete mit dem Stadioneinlauf ins Bienwaldstadion am Ortsrand von Kandel. Die Streckenrekorde im Bienwald werden von deutschen Läufern gehalten: Susanne Riermeier aus München bei den Frauen, Ralf Salzmann aus Kassel bei den Männern. Manche bezeichnen den Pendelkurs durch den „Bäwal“ auch als „schnellste Marathonstrecke der Welt“. Schwierigkeiten können die Jahreszeit mit Schnee und Kälte bringen.
 
.:: DIE VORBEREITUNG ::.
Das direkte Training für Kandel umfaßte 14 Wochen. Alles ERZÄHLENSWERTE vom 6. Dezember 2010 bis 13. März 2011:
 
1. Wo. (113 km): Die Vorbereitung startete mit einem kleinen Trainingslager in den verschneiten Ruinen von Nürnberg. In der Nacht zum zehnten Dezember hatte Frau Holle den historischen Boden rund um die Dutzendteiche kniehoch mit Schneemassen bedeckt. Seit einer Ewigkeit waren die Gefühle nicht mehr so ausgelassen, die Gedanken so frei gewesen.
 
2. Wo. (151 km): Bis zum 16. Dezember, um 15.45 Uhr, lief alles wunderbar. Dann setzte Tief „Petra“ ein und begrub nun auch Frankfurt unter Winterweiß. Orga-Mann Schmidt schrieb mir aus Kandel: „Hoffentlich wird es mit dem Schnee nicht so schlimm, damit alle Marathonis genügend km unter die Sohle bekommen.“
 
3. Wo. (150 km): Und läuft... und läuft... und läuft... Am 22. Dezember 2010 (Winterwende) habe ich meine 1. Weltumrundung (40
 024 Kilometer) seit Beginn der Aufzeichnungen mit dem Frankfurt-Marathon am 31. Oktober 1999 perfekt gemacht. Der Punkt war am Grillschen Altarm, einem Weiher am Frankfurter Niedwald, erreicht. Dort hatte ich zwei Sektchen in den Schnee gesteckt, die ich auf dem Rückweg mit meiner Peanut am zugefrorenen Wasser gezischt habe. Zum Julfest wiederum bin ich bei leichtem Frost und anhaltenden Schneefällen erstmals seit langem wieder 40 Kilometer gelaufen. Vereiste Wege setzten jede Zeitnahme außer Kraft. Und am folgenden Tag, am 25., ist mir bei einem einsamen Lauf über den verharschten Acker unterhalb des Taunus der Strahlengott Sol Invictus erschienen. Ohne Sonne wäre ich kümmerlich erfroren.
 
4. Wo. (125 km):
 
.:: DER 1. AUFBAUKAMPF ::.
 
32. SPIRIDON-SILVESTERLAUF FRANKFURT, 31.12.10
(10 km)
Eine Runde durch den verschneiten Wald
 
Die Silvesterwoche begann mit einer Enttäuschung: Drei Tage vorm Start wurde der von uns angepeilte GIEßENER SILVESTERLAUF RUND UM DEN SCHIFFENBERG, ein Halbmarathon, abgesagt. „Sehr geehrte Sportfreunde, die Organisatoren müssen Ihnen leider mitteilen, daß der Silvesterlauf wegen der schlechten Witterung nicht stattfinden kann. 'Ich bin die Strecke heute abgegangen. Die Unfall - und Verletzungsgefahr ist bei den Schneemassen zu hoch. Gerade bei den starken Steigungen und Gefällen ist das Risiko extrem!' so Organisator Eckhard Paul. Schade!!!“ Dies die lapidare Mitteilung am 28. Dezember auf der Gießener Netzseite. Da hatte ich wochenlang Kilometer und Tempoläufe gebolzt - und dann das. Laufen ist Freiluftsport, Wettereinflüsse gehören dazu! Ich habe mit mir gerungen, ob ich überhaupt noch einen Marathon in Angriff nehme. So groß war der Ärger über den Ausfall. Ohne entsprechende Vorbereitung haben wir dann beim Silvesterlauf des eigenen Vereins Spiridon nachgemeldet, der mit seinen zehn Kilometern jedoch kein Ersatz sein konnte.
 
Dabei durfte die Mannschaft um Dr. Rautenberg froh sein, daß Frankfurt die letzten Tage von neuen Niederschlägen verschont geblieben war. Bei der zuletzt russischen Witterung hatten viele kalte Füße gekriegt und gekniffen. Und die, die sich stellten, erwartete eine echte Winterveranstaltung: Der Stadtwald war verschneit, die Strecke einigermaßen vom Schnee geräumt, aber Laufen eigentlich nur in den Fahrzeugspuren links und rechts vom Geröll möglich. Etliche landeten auf dem Hosenboden, ein vor mir liegender Spiridoni sogar gleich zweimal, einmal mußte ich ihn überspringen. Aufmunterung stiftete dafür das nimmermüde Marathonmaskottchen Descombes, der die Läufer auf dem ersten und zehnten Kilometer mit einer „Haltet durch!“-Tafel anfeuerte. Er sah eingedeutschte Marokkaner siegen.
 
Nach längerer Abwesenheit von der Leistungsgruppe, die von November bis März in der vermaledeiten Leichtathletikhalle Kalbach ist, war ich am Start auf Blauhemd Efendiew getroffen. Wir wollten zusammenrennen und nach 38 bis 40 Minuten im Ziel sein. Am Ende des Kraftakts, bei dem das Augenmerk nur der Platzierung und der Vermeidung eines Sturzes gelten konnte - standen hohe 40 Minuten und Plätze unter den ersten 50 (im Hauptrennen lagen wir unter den ersten 25). Peanut brauchte für die 10 Kilometer im Schnee 57 Minuten. Damit behauptete sie sich im vorderen Drittel der Frauen.
 
Hinterm Strich wurden die Läufer mit alkoholfreiem Bier aus der Ploppflasche und Bananen queerbeet soviel der Magen fassen konnte, beschenkt. Leider gab es auch negative Nachwirkungen. Zum einen mußten die Veranstalter einen dramatischen Aderlaß verzeichnen: Statt 1850 im vorigen Jahr traten nur 1438 an, der Schwund der Ankommer lag sogar bei 475. Andererseits blieben für Peanut und mich neben barbarischem Muskelkater eine Erkältung und eine Leibesentzündung als Andenken. (Wobei die Seuchen auf das Konto des Rhein-Main-Verkehrsverbunds gehen, der uns eine halbe Stunde im Frost des Bahnhofs Stadion stehenließ.)
 
ZAHLEN UND ZEITEN
 
Wetter:
neblig trüb, -1ºC, leichter Luftzug
 
Teilnehmer am Start: 1438 (10 km, 4 km, 2 km, NW)
Teilnehmer im Ziel: 1371
10-Kilometer-Läufer am Start: 1350
10-Kilometer-Läufer im Ziel: 1277 (M: 911 / F: 366)
 
Männer
1. Younes Ammouta (LG Eintracht Frankfurt) 30:59
2. Julian Flügel (PSV Grün-Weiß Kassel) 31:03
3. Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) 32:46
50. Kampfläufer Vitus (Spiridon Frankfurt) 40:58 (5. M45)
 
Frauen
1. Fraol Bezabeh (LG Eintracht Frankfurt) 37:09
2. Jenny Schulz (LG Telis-Finanz Regensburg) 37:55
3. Natascha Schmitt (LG Eintracht Frankfurt) 38:35
110. Peanut (Spiridon Frankfurt) 57:43 (15. W45)
 
Ergebnisse

Championchip
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5. Wo. (140 km): Aus Weiß wurde Schwarz. Im doppelten Sinne: Erst wurde uns die frisch gewonnene Kraft aus dem Silvesterlauf von einem fiesen Bazillus postwendend ruiniert. Und dann tauschte auch noch die Natur ihre Wintervermummung, an die man sich schon so gewöhnt hatte, in wenigen Tagen gegen Dreck und Morast. Die erste Januarwoche begann mit Frost und Mördereis und mündete in frühlingshaftem Wetter mit zweistelligen Werten. Der lange Lauf (40 Kilometer) wurde gar zu einem meteorologsichen Kuriosum. Während von oben die Sonne herunterbrannte und auf den Wiesen den Müll der Menschheit freilegte, mußte sich der Läufer nach wie vor über eine tückische Schlitterbahn kämpfen. Das Eisband über unseren Laufstrecken war das einzige, was der Feuerball nicht zum Schmelzen brachte.
 
6. Wo. (170 km): Ein Trainingsbeispiel - die Gipfelwoche vom 10. bis 16. Januar 2011:
Mo.: 19 km mit 15-km-Tempodauerlauf
Di.: 30 km Dauerlauf, davon die erste Hälfte bergauf, die zweite bergab
Mi.: 21 km Steigerungslauf in 1:56 Std.
Do.: VM: 18 km mit 10 x 400 m bei Dauerregen auf Tartan; NM: 9 km Schützenhilfe für Peanut
Fr.: 9 km ruhiger Dauerlauf
Sa.: 40 km langer
Ausdauer-Lauf mit 15 km Endbeschleunigung in 3:17 Std. (Hausrekord)
So.: 24 km mittlerer Dauerlauf in 2:15 Std.
Täglich: 20 Min.
Kraft für Rücken, Bauch, seitlichen Rumpf sowie vordere und hintere Oberschenkel, dazu Aufwärmung, Koordination und Beweglichkeit
 
7. Wo. (133 km):
 
.:: DER 2. AUFBAUKAMPF ::.
 
34. ALTEN-BUSECKER WINTERSERIE, 22.1.11
(Halbmarathon)
Kampflauf am Ende der Welt
 
Zum dritten Mal hatte uns die Winterserie von Buseck nun schon in die Hügel von Mittelhessen gelockt. Ein bißchen fühlt man sich dort immer wie in der Walachei, so einsam ist es da. Drei Überlandbusse fahren am Tag von Gießen aus dorthin. Buseck selbst ist ein Geisterort. Auch die Läuferschar war diesjahr äußerst dünn besetzt. Nach 230 und 190 in den Vorjahren, machten diesjahr nur noch 150 mit. Doch wen wundert´s, wenn die handelnden Personen an einem Starttermin wie dem Sonnabendmittag 14 Uhr festhalten und von Werbung absehen. Da konnten auch paar Schilder am Ortseingang nichts mehr retten.
 
Zumindest war die Laufstrecke schnee- und eisfrei und außer einem versumpften Waldsportplatz für die Masochisten aus Nah und Fern gut machbar. Nach dem Start hatte ein Trio das Kommando übernommen. Es folgten sieben Läufer, zu denen auch ich zählte. Ausgangs der ersten von drei 7-Kilometer-Runden schloß ein Achtzehnjähriger auf, für den ich bis ins Ziel das Zugpferd war. Es ist nicht so, daß ich der Jugend nachtrauere - schließlich trug ich locker drei Jahrzehnte mehr auf dem Kreuz. Aber die Erkenntnis, daß sich Leichtigkeit, Beweglichkeit und Schnellkraft selbst durch das härteste Marathontraining nicht ausgleichen lassen, hat schon ziemlich weh getan. Trotz guter Zusammenarbeit haben wir es als Tandem nicht geschafft, die Beiden vor uns einzuholen. Stattdessen wurden wir in der letzten Runde von einem Youngster abgefangen, der sich aus dem Windschatten heraus keck vor mir ins Ziel warf. Damit rutschte ich aus den ersten Zehn - krönte aber zumindest meine Beförderung in die M50 auf Anhieb mit einem Klassensieg. Die Zeit von 1:24:30 Stunden ist stark anzuzweifeln, da mein Komplize mit GPS-Uhr lief, und diese eine um 300 Meter kürzere Rundenlänge auswies. Aber vielleicht kann die Ersparnis an Längenmetern auch als Ausgleich für das Höhendiagramm mit über 200 Metern genommen werden... Für ein Novum sorgte Titelverteidiger Starostzik, der nach 15 Kilometern mit einem Hungerast (!) aufgab! Peanut hatte schon am Start wenige Geschlechtsgenossinnen ausgemacht. Auf dem kraftschluckenden Rundkurs kamen nur 21 Frauen ins Ziel. Neben einer guten Zeit sprang für sie heute der 3. Platz in ihrer Altersklasse raus.
 
Realistisch gesehen, werden wir kaum noch gravierend schneller werden und auch keine Preisgelder gewinnen. Also freut man sich schon über kleine Geschenke - wie die kleinen Pokale, mit denen in Buseck die Sieger jeder Klasse geehrt wurden. Zu erwähnen sei, daß die Trophäen auf Wunsch auch liebevoll verpackt nachgeschickt wurden. Und das war nicht selbstverständlich.
 
 
ZAHLEN UND ZEITEN
 
Wetter:
trüb, 0ºC, windstil
 
Teilnehmer im Ziel:
149 (Halbmarathon, 5 km, 2 km, NW)
Halbmarathonläufer im Ziel: 130 (M: 109 / W: 21)
 
Männer
1. Dirk Schmidt (AS Lahnländer) 1:15:13
2. Jan-Hendrik Hans (TSV Krofdorf-Gleiberg) 1:17:28
3. Markus Jankofsky (LGV Marathon Gießen) 1:17:37
11. Kampfläufer Vitus (Spiridon Frankfurt) 1:24:30 (1. M50)
 
Frauen
1. Silvana Peters (LC Mengerskirchen) 1:28:30
2. Jutta Pfaff (TSV Krofdorf-Gleiberg) 1:35:06
3. Katja Dietzel (LGV Marathon Gießen) 1:41:35
16. Peanut (Frankfurt) 1:56:34 (3. W45)
 
Ergebnisse
TSG 1901 Alten-Buseck
GPS-Strecke
Jogmap
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8. Wo. (150 km): Nach zwei Wochen mit großen Anforderungen - erst hohe Umfänge, darauf ein schneller Halbmarathon - war die Erschöpfung zum ständigen Begleiter geworden. Trotz großem Schlafbedürfnis habe ich auch nachts kaum Ruhe gefunden. Es erforderte starke Willenskraft, sich zu den notwendigen Wiederherstellungsläufen zu überwinden. Was tun, wenn der Kopf schon lange nicht mehr kann, und man dazu noch an den Bestzeiten von früher zerbricht?... Nach zwei Monaten Training - alles allein und auf den ewig gleichen Strecken - war der Punkt gekommen, wo ich am liebsten alles hingeschmißen hätte...
 
9. Wo. (160 km).
 
10. Wo. (121 km):
 
.:: DER 3. AUFBAUKAMPF ::.
 
34. HALBMARATHON DER SKV MÖRFELDEN, 13.2.11
Waldfelden in Aufruhr - Für Dresden
 
Heute vor 66 Jahren war Feuer vom Himmel gefallen. Den ganzen Krieg fast unbeschadet überstanden, wurde meine Stadt wenige Wochen vor der Kapitulation zerstört. Ohne Vorwarnung hatten Britenbomber Dresden am 13. Februar 1945 in Trümmer gelegt. Der Opa und die Mutter haben es mit angesehen - und jedes Jahr um 21.45 Uhr ruft mich die Mutter an, und schickt mir das Glockengeläut von Dresden per Fernsprecher in den Westen...
 
„Dresden“ war heute schon das Schlagwort auf der Anreise zum Start. In der Bahn waren wir auf Läufer gestoßen, die sich für meine Dresden-Kluft interessierten - neben einem Trainingsanzug von Dynamo trug ich später im Rennen ein altes Hemd vom Oberelbe-Marathon - und merkwürdigerweise war ich nicht der Einzige, der von der Bedeutung des 13. Februar wußte... Ferner reiste auch ein Ami aus New Jersey mit, der uns noch mal bestätigte, daß für US-Läufer nicht New York oder Chicago, sondern B o s t o n der bedeutendste Marathon sei. Boston ist für Amis das Höchste überhaupt. Aber heute ging die Reise in den Wald südlich des Flughafens Frankfurt. Der Halbmarathon in Mörfelden diente uns als Generalprobe für Kandel. Dabei haben wir auf künstliche Kohlenhydrate, Gels und Pülverchen verzichtet, und nach dem Frühstück nur noch Datteln und Moosbeeren gemümmelt. Das hat völlig ausgereicht!
 
560 Anmeldungen hatte der Sprecher in der Starkenburg-Kampfbahn vermittelt. Damit war man heute nicht nur in heller Aufruhr, sondern auch ziemlich schnell unterwegs. Neben nassem Nebel, Windstille und griffigem Geläuf, sorgte die erste Garde aus Hessen und Franken für sportliche Klasse. Unter den Angetretenen befanden sich erfahrene Halbmarathonsieger wie Kothe, M. Müller, Schönbeck, Kiefer und Grub, dazu der Sieger des Bremen-Marathons Skalsky. Letzte hatten sich rasch abgesetzt und das Rennen als Doppelspitze dominiert. Ein Mehr an Frische sprach für Skalsky, der in der Bombenzeit von 71 Minuten siegte. Held im vernebelten Wald war für mich aber der 18jährige Fiederling, der als Fußballer im letzten Sommer schon die Hitzeschlacht von Bruchköbel gewann und heute als Vierter die gesamte Laufbande blamierte. Dabei besaß der junge Mann die Größe, seinem Begleiter für dessen Führungsdienste im Stadion den Bronzerang zu überlassen. - Für mich selbst entwickelte sich das Rennen zu einem voller zäh geführter Zermürbungskämpfe. Mal lief ich in einem Achterrudel, mal hatte ich die Gruppe abgehängt, dann wurde ich wieder gestellt, und am Schluß konnte ich alles ringsum aufsprengen. Gefühlt war Mörfelden ´11 mein bester Halbmarathon - nur die Zeit und der 32. Platz stimmten nicht... Dafür flutschte es bei Peanut so richtig. Angetrieben von einer riesigen Schar Kampfkrähen, die ihr zu Beginn erschien, lief meine Partnerin ihren bislang zweitbesten Halbmarathon, und war damit früh im Jahr in blendender Form.
 
Dank gebührt dem Bio-Runner Reinhard, der uns im Auto mitnahm.
 
Am Abend rief meine Mutter an und übermittelte mir die mahnenden Glocken von Dresden...
 
 

ZAHLEN UND ZEITEN
 
Wetter:
Dunst und Nebel, 5ºC, 100 % Luftfeuchtigkeit
 
Im Ziel:
448 (M: 370 / W: 78)
 
Männer
1. Martin Skalsky (Wolfs Running Team Mainz) 1:11:17
2. Timo Grub (TV Hergershausen) 1:11:44
3. Christian Frank (Offenbach) 1:12:48
32. (M/W) Kampfläufer Vitus (Spiridon Frankfurt) 1:24:08 (4. M50)
 
Frauen
1. Eva Böhrer (Schlangenbad) 1:28:47
1. Petra Hartmann (TV Hergershausen) 1:32:41
3. Kirsten Liesenberg (TV Trebur) 1:33:17
301. (M/W) Peanut (Spiridon Frankfurt) 1:51:50 (8. W45)
 
Ergebnisse

LG Mörfelden-Walldorf
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11. Wo. (161 km): Jeden Tag das Gleiche: hartes Training, einsames Kilometerbimsen, seelischer Druck. Als Ergebnis standen Schlaflosigkeit, Energielosigkeit, Zerbrechen an den eigenen Vorgaben und immer wieder Sinnkrisen... Aber die Geschichte neigte sich nun dem Ende.
 
12. Wo. (150 km).
 
13. Wo. (130 km): Ein B a z i l l u s! Und das zwei Wochen vorm Marathon! Nach Durchfall in der Vorwoche wurde Peanut von Montag bis Mittwoch von Schwindel und Unwohlsein heimgesucht. Den ganzen Dienstag hat sie mit Gliederschmerzen im Bett verbracht und geschlafen. Die ganze Woche war verloren. Durch getrennte Betten konnte eine Ansteckung weitgehend verhindert werden. Aber ich hatte auch zwei Tage eine laufende Nase und Halskratzen. - Beim letzten langen Dauerlauf erhielt ich unerwartet moralische Unterstützung durch zwei Läuferinnen von Spiridon. Da leidet man sich am Sonnabendmorgen im Rauhreif übers hessische Land - und dann sausen einem plötzlich fünf Äthiopier entgegen, darunter die jungen Frauen Bogale und Haile. Letzte - Cornrowträgerin Haimanot - wollte ich zu einem Start in Kandel überreden - leider erfolglos.
 
14. Wo. (56 + 42,195 km = Gesamt 1952 km).
 
.:: DAS RENNEN ::.
 
36. Internationaler BIENWALD-MARATHON, 13. März 2011
Freitag, 11. März
 
Der ganze Winter war glimpflich verlaufen, der vorausgeunkte Jahrhundertwinter ausgeblieben, wir sind unbeschadet über die Runden gekommen - bis Peanut sich erst einen Infekt und dann am Donnerstag vorm Marathon auch noch einen Hexenschuß einfing! Zu allem Übel hatte die Lokführerschaft für Donnerstag einen Streik beschloßen. Drei Tage vorm Marathon standen im Zugverkehr von Hessen und der Pfalz von 4 bis 10 Uhr alle Räder still. Was würde die Lokgewerkschaft noch aushecken? Wie ohne Auto nach Kandel kommen? Wir sollten mit einem blauen Auge davonkommen. Es war nur ein Weichendefekt, der uns am Freitag vierzig Minuten im Frankfurter Hauptbahnhof schmoren ließ, Folgeverspätung inbegriffen. All das waren aber Nichtigkeiten zu dem, was den Menschen in Japan blühte. Während man hierzulande mit der Bahn haderte, wurde Japan von einem Seebeben im Pazifik erschüttert, eine verheerende Welle rollte über den Osten der Insel und flutete das Atomkraftwerk Fukushima... - - Vormittags waren wir auf dem Bahnhof Kandel angelangt. Dabei kreuzten sich die Wege mit dem Kandler Bürgermeister, der später dem Marathonstart beiwohnte. Ein Uhr mittags hatten wir unseren alten Stützpunkt im südpfälzischen Minfeld bezogen.
 
Sonnabend, 12. März
 
Auch heute kreiste alles um die fürchterliche Tragödie im Reich der aufgehenden Sonne. Rundfunk, Zeitungen, Fernsehen: Alles berichtete nur vom Ausmaß der Katastrophen in Japan. Ganze Landstriche waren ausradiert, die Großstadt Sendai einfach weggespült, das AKW Fukushima kollabiert... - Wie in einem Anachronismus drehten sich aber die Räder des Bienwald-Marathons in ihrer eigenen Welt. Neben unseren gewohnten Lockerungsläufen hatten Peanut und ich pünktlich mit der Öffnung der Bienwaldhalle um 15 Uhr die Startnummern abgeholt. Wie im Vorjahr, hatte Organisationsleiter Schmidt mir lange vorm Marathon Flugblätter und Falthefte aus Kandel zugeschickt, die ich in Hessen zur Werbung ausgelegt habe. Heute durfte ich den Chef vom Dienst leibhaftig kennenlernen. Zurück im Minfelder Quartier haben wir Reis mit Lachs gegessen, und uns um elf ging´s ab in die Koje.
Höckerlinie des Westwalls vor dem Bienwald (© Vitus)
Sonntag, 13. März
 
BIENWALD-MARATHON. Nach dem Frühstück sind wir zur Wettkampfstätte gebracht worden. Außer einem Brötchen habe ich mich vorm Kampf nur von Datteln, Aprikosen und Moosbeeren ernährt. Zur eigenen Versorgung auf der Strecke hatte ich vier Pullen Kohlenhydratwasser am Infostand abgeliefert, die ab 9.30 Uhr zu den Verpflegungsstellen befördert wurden. Um 9.50 Uhr waren wir in der Aufstellung. Fast 2200 Läufer tummelten sich zum START an der Kandler Kampfbahn. Damit war die Teilnehmergrenze erreicht. Die meisten blieben jedoch halbe Helden. Nur 600 stellten sich der Langstrecke.
 
Kilometer 0 bis 10:
Von Kandel über Minfeld in den Bienwald
 
Niemand dachte an den Dreifachschlag im Marathonland Japan. Nur der Himmel trug grau. Niesel tauchte den Bienwald in mystischen Dämmerschein, als der drei Gemeinden entfernt wohnende Ministerpräsident Kurt Beck zusammen mit Kandels Bürgermeister Tielebörger zur Jagd blies. Vom Bienwaldstadion ging es über den Westen Kandels nach Minfeld. Es war wenig los heute im Dorf nebenan. Neben unserem Gastgeber Fritz - der stets am Marathonwochenende Geburtstag feiert - standen geschätzte zwei Dutzend an der Strecke. Ausgangs von Minfeld war das erste Buffet aufgebaut, und nach der Überquerung einer Ackerfläche tat sich das Tor zum Bienwald auf. Die Hardtmühle und das traumhaft gelegene „Naturfreundehaus“ wurden passiert, der geheimnisumwitterte Otterbach überquert, und die Strecke schwenkte nach rechts auf die „Bildstraße“ benannte Autobahn durch den Wald. Vor Kilometer 10 war die Versorgungsstelle „V2“ aufgebaut. Beim Beugen nach einem Schwamm wäre mir fast die Hüfte rausgesprungen - die Tische waren für Zwerge gedacht -, doch zumindest ließ sich wenige Meter weiter meine erste eigene Trinkflasche greifen.
 
Kilometer 11 bis 20:
Schaidt, die Wende im Westen
 
Außer einer flotten Biene aus Fürth, die sich in meinem Windschatten festgebissen hatte (die spätere Dritte Bittel), lief ich schon sehr früh mehr oder weniger allein. Auf der Gegengerade wieselte mir die Spitze des Halbmarathons entgegen, die am Marathonkilometer 13 schon den Heimweg antreten durfte. Mit geringem Abstand folgten die Ironman-Berühmtheiten Lothar und Nicole Leder, die heute auch nur die 21,1 Kilometer bestritten und dafür 1:17 und 1:22 Stunden brauchten. Heerscharen von Halbmarathonis strömten hinterher. Drei Kilometer weiter erreichten die Läufer der klassischen Distanz Schaidt. Hinter der Ortstafel stand die Schepperkapelle, die da immer steht, sowie eine halbe Hundertschaft Zuschauer. Damit war Schaidt erneut der einzige Aufputscher weit und breit gewesen. Nach einem Lauf an der Schaidter Grenze lang in ein Gewerbegebiet und wieder zurück, sowie einem Intermezzo auf der Speckstraße, war man wieder allein mit sich und den Geräuschen des Waldes.
 
Kilometer 21 bis 30:
Zum Mittelpunkt des Bienwalds vor der Exklave Büchelberg
 
Im Bienwald regiert allenfalls die Wildkatze, sonst ist da nur das Rauschen der Bäume, der Wind und Einsamkeit. Den ersten Halbmarathon hatte ich nach 1:26 Stunden hinter mir... ehe mit den folgenden Waldalleen - die mich immer an Volksläufe erinnern - die Kilometer ins Bodenlose fielen. Verschiedendlich wird ja behauptet, im Bienwald habe man optisch das Gefühl, immer bergab zu laufen. Da würde ich schleunigst den Augenarzt aufsuchen. Die Frau aus Fürth hatte ihre Pfeile verschoßen und brach noch heftiger ein. Dafür war im Hintergrund eine Gruppe um den 2:26-Std.-Mann Schweitzer auf dem Vormarsch. Nun war meinerseits Biß gefragt. Vor dem zweiten Marathonwendepunkt am abgeschiedensten Ort der Welt - Büchelberg -, hatten wir die Mitläufer abgeschüttelt. Nach einem Fehlgriff kam ich am Kilometer 30 an mein zweites Getränk, und wenig später gab es auch die zweite Begegung mit meiner Partnerin, der ich die Trinkflasche in die Hand drückte (was ich nicht ahnte: mein letztes Naß für lange Zeit).
 
Kilometer 31 bis 40:
Auf einer Autopiste durch den Wald zurück nach Kandel
 
Mit der Rückkehr auf die Bildstraße ließ Schweitzer reißen, überholte mich dafür aber noch vor dem 35. Kilometer. Alles, was nun folgte, schien wie ein unendlicher Trugfilm: die sich wie in einer unwirklichen Zeitlupe bewegenden Gliedmaßen des Duos voraus - - das aber etliche hundert Meter entfernt war - - und auf der endlosen Gleichförmigkeit der Bildstraße auch keinen Zentimeter näher rückte - - sondern eher kleiner wurde! F ü n f t a u s e n d v i e r h u n d e r t Meter auf unelastischem Zement geradeaus durch den Wald. Für manche ist das maximales Tempobolzen und der Grund, überhaupt in Kandel starten. Vielen bricht die Monotonie aber auch den Willen. Und für manche geht der Schuß gar böse nach hinten los. Reine Kopfsache! Ich hab gekämpft bis aufs Blut. Leider war meine letzte Trinkflasche wiederum so schlecht hingestellt, daß sie mir aus den Fingern rutschte. Aus Verzweiflung nahm ich drei Kilometer vor Schluß, am „V9“, ein Fremdgetränk. Zum Schluß war jede Motorik verloren. Wahrscheinlich hab ich nie zuvor so einen unästhetischen Anblick abgegeben. Dazu kam ich mir in der heutigen Kleidung auch alles andere als „schnell“ vor. Die brandneuen Vollblutrenner Lunaracer, die ich erstmalig trug, umhüllten den Fuß zwar wunderbar geschmeidig, boten zum Schluß aber nicht den nötigen Punch.
 
Kilometer 41 bis 42,195:
Durchs Marathontor ins Bienwaldstadion
 
Am Zaun der Kampfbahn entlang und durch einige Zuschauer hindurch, war die Kandler Tartanbahn erreicht. Eine „2:54“ wäre durchaus drin gewesen. Im ZIEL fehlte die Winzigkeit von drei Sekunden, um zumindest in der gleichen Minute wie vor einem jahr abzuschließen. Mit 2:57 Stunden hatte ich mich andererseits um zwei Stellen auf den 33. Platz verbessert. In der Altersklasse landete ich auf dem undankbaren 4. Platz.
 
Ein Husarenstreich war unterdessen dem 29jährigen Neuschwander gelungen. Der kleine, an einen Popper erinnende Lauffloh aus Trier, erkämpfte nicht nur seinen ersten Marathon-Sieg überhaupt, sondern gewann ohne ernsthafte Gegner im Alleingang und mit riesigem Vorsprung. Der erste Verfolger lag mehr als sechs Minuten zurück!
 
Umgezogen in warme Kleidung bin ich meinem Mädel entgegengelaufen, um es vom 41. Kilometer ins Ziel zu ziehen. Wie vor einem Jahr mußte ich dabei hilflos das Hinausticken der Uhr über die Vier-Stunden-Marke ansehen. Vom 20. Kilometer an hatten Peanut die Kräfte verlassen. Ab dem 22. Kilometer waren ihre Kilometerzeiten schlagartig von 5:20 auf 5:50 und später kaum noch unter 6:00 Minuten gestiegen. Die zweite Hälfte war um zwanzig Minuten langsamer als die erste! Zwei Wochen Krankheit durch Bazillus und Hexenschuß waren zuviel. Dazu hatte sich Peanut im Mittelteil ein Zuckergel in den Mund gequetscht, daß sie erst an einer Wasserstelle drei Kilometer weiter runterspülen konnte. Nachdem sie auf der zermürbenden Bildstraße etwas die Gedanken verlor, ist ihr später die Luft ausgegangen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Peanut hatte Atemprobleme und nach 41 Kilometern kaum noch Luft bekommen. Aber sie hielt durch und ging nach 4:10 Stunden immerhin als 47. Frau aus dem Stadion.
 
Von den Begegnungen im Ziel sei die Befragung durch den Münchner Gunther erwähnt, der durch „Googeln“ auf meinen „Blog“ gestoßen war. Ebenso die Unterhaltung mit dem Bruder des Vorjahresdritten Spitzhorn, Oliver, der mir die Schwierigkeiten seiner Vereinskameraden schilderte. (Durch die plötzliche Erwärmung hatten alle Läufer der LG Horsack unter Krämpfen gelitten. Titelverteider Nacke war gar nicht erst angetreten.) In der Bienwaldhalle ergab sich ferner die einmalige Möglichkeit einer Zielmassage durch zwei Durlacher Massagetherapeuten! Nach Eintrag in eine Warteliste wurden Peanut und ich ab 14.30 Uhr eine halbe Stunde (!) lang umsonst durchgeknetet!
 
 
FAZIT
 
Strecke:
Flach, flacher, Bienwald: Mehr ist nicht zu sagen. Ausstrahlung: Zuschauer gab es so gut wie keine, große Hindernisse aber auch nicht. Kandel ist urwüchsige alte Tradition seit 1976! Organisation: Neben Tempomachern, Nettozeitnahme, Durchsage der Zwischenzeiten und der Möglichkeit zur Eigenverpflegung, wurden unterwegs Tee, Mineralgetränke von Dextro Energy und Bananen angeboten. Dazu kam die familiäre Betreuung vor bis nach dem Marathon. Es war alles mit Liebe gerichtet, an alles war gedacht. Neben alkoholfreiem Erdinger wurde zum 125. Geburtstag des TSV Kandel jeder Läufer mit einer Flasche Chardonnay oder Sauvignon von einem Pfälzer Weingut beschenkt. Wirkung: Mit minimalen Mitteln zum maximalen Ziel. Für die Materialinteressierten noch unser Schuhwerk: Frau lief mit Asics Gel-3010, Mann mit Nike Lunaracer+ 2.
Der Kampf in einer BILDERTAFEL... anklicken............
EHRUNG UND ABSCHLUßFEIER
 
Halb vier wurden in der Bienwaldhalle die Schnellsten des Marathons auf die Bühne gerufen. Neben dem Siegerscheck über 250 Euro durfte Neuschwander für seine Zeit von 2:28 Stunden auch noch 200 Euro Leistungsprämie und 50 Euro Fahrkostenzuschuß einstreichen. Dazu wurden Pokale und Sachpreise verteilt. Neben der Ehrung kam es leider auch zu einem betrüblichen Nachbeben vor Ort: Während sich die Marathonläufer in ihrem Wettstreit befanden, waren Langfinger im Kabinentrakt zugange und hatten Wertsachen und persönliche Gegenstände gestohlen. Schon unsere Gastgeber hatten uns vor den Lumpen gewarnt, die seit Wochen in Minfeld unterwegs waren. Diese Schandtat warf einen Schatten über die Veranstaltung. Ferner die Unlust der Läufer an der Ehrung. Nur zweihundert verirrten sich in die große Mehrzweckhalle. Peanut und ich blieben bei einer doppelten Ration „Fleeschknepp“ mit Brot, Meerrettichsoße und Regenerationsbier bis zum Ende. Am Abend haben wir noch einige Rieslingschoppen in Minfelds „Weinstubb uff de Bach“ gezwitschert. Nur der Wirt und die Sperrstunde bewahrten uns vor schweren Köpfen.
 
KULTURLEBEN
 
Montag, 14. März
 
Am Tag nach dem Marathon waren wir auf Spurensuche im Westen. Unsere Gastgeber hatten uns zu einer Expedition über den im Bienwaldgrenzgebiet errichteten Otterbachabschnitt des Mythos Westwall, gleich Frankreichs Maginot-Linie, gefahren. Ausgangspunkt und 1. Station waren zwei Bunker des Regelbaus 516 in Bergzabern. Hier trafen wir uns mit dem Leiter der Führung, Mizkunaz. In Bunker 2 war die Ausstellung und Aufarbeitung das Westwall-Museums untergebracht, Bunker 1 ist ein spiegelverkehrt gegossener Artilleriebunker im Urzustand. Nach einer zweistündigen Führung durch die Bunkeranlage fuhren wir weiter zur 2. Station nach Dörrenbach, wo sich im Winzental entlang einer Pionierstraße Schützengräben, Bunkerruinen und übererdete Bunker unterschiedlichster Typen und Größen fanden. Die 3. Station war das Deutsche Weintor in Schweigen, welches 1936 als Prachtbau, Arbeitsstätte und südlichster Punkt der Weinstraße an der Grenze zum Elsaß eingeweiht wurde. Der 4. und letzte Anfahrtpunkt befand sich vor Niederotterbach, wo sich der zu einem naßen Panzergraben ausgebaute Otterbach und die Höckerlinie des Westwalls als äußerst seltenes Bollwerk kreuzten. Das Unternehmen Westwall währte sechs Stunden. Bewegte Eindrücke finden sich hier:
...... Westwallmuseum und Bunker des Regelbaus 516
 
Dienstag, 15. März
 
Nach einem herrlichen Lauf durch den von Lichtspielen und Spechtgehämmer durchzogenen Morgenschleier des Bienwalds, erfolgte in den Mittagstunden des Dienstags unser Aufbruch aus Kandel.
 
Donnerstag, 17. März
 
Zurück am Wohnort Frankfurt, hielt am Abend des 17. März kein Geringerer als Herbert Steffny einen Vortrag zum Thema „Fit für den Frankfurt-Marathon“. Die zweistündige Veranstaltung in einem Laufladen der Mainstadt beinhaltete folgende Punkte:
 
19.45 Trainingsgrundlagen (60 Min.)
20.45 Pause mit der Möglichkeit, handsignierte Bücher zu erwerben oder sich von Herbert Steffny Autogramme zu besorgen (15 Min.)
21.00 Trainingspläne, Taktik und Ernährung (45 Min.)
21.45 Diskussion und Fragen
 
Neben achtzig angehenden Marathonläufern war auch die Geschäftsführung des Textilherstellers Rono anwesend. Vertreter von Ultra Sports hatten einen Schwung Kohlenhydratriegel zur freien Bedienung spendiert. - Währenddem war es selbstmörderischen Hubschrauberpiloten in Japan gelungen, die Reaktoren im Kraftwerk Fukushima am sechsten Tag der Apokalypse durch den Abwurf von Meerwasser herunterzukühlen. Damit war der drohende nukleare Superunfall abgewendet. Die Zahl der Toten wurde mit 19
 000 angegeben. 160 000 Japaner verloren ihre Heimat. Um es mit Steffnys Worten zu sagen: „Nicht Wissen ist Macht - Handeln ist Macht!“ - Für uns war Kandel abgeschlossen - der Blick richtete sich nach ROTTERDAM.
 
Final ein Dank an
Marathona Peanut
Gästehaus „Solana“
Das Massage-Paar Sijuma
Den Führer Mizkunaz vom Westwallmuseum Bergzabern
Die Macher des Bienwald-Marathons
Sowie Herbert Steffny
 
 

Kampfläufer Vitus, 21. März 2011 (Frühlingsgleiche)
 
.:: ZAHLEN UND ZEITEN ::.
Wetter: stark bewölkt, etwas Nieselregen, 12 bis 16ºC, schwache Brise
 
Läufer am Start:
2143 (Marathon, Halbmarathon)
Läufer im Ziel: 1863
Marathonläufer im Ziel: 575 (M: 502 / W: 73)
 
Männer
1. Florian Neuschwander (PST Trier) 2:28:17
2. Dominik Mages (LAC Quelle Fürth) 2:34:23
3. Hans-Jörg Dörr (TV Hatzenbühl) 2:37:02
4. Michael Sommer (EK Schwaikheim) 2:38:32
5. Martin Fischer (TV Offenbach) 2:38:40
6. Heiko Spitzhorn (RSG Montabaur) 2:40:29
 
Frauen
1. Eve Rauschenberg (LC Haßloch) 2:49:34
2. Kerstin Steg (LAC Quelle Fürth) 2:50:53
3. Silke Bittel (LAC Quelle Fürth) 3:03:31
4. Heide Merkel (TG Ötigheim) 3:06:27
5. Myriam Klein (RSG Montabaur) 3:09:15
6. Birgit Glaser (LT Wilhelmsdorf) 3:19:36
 
Kampfläufer Vitus (Spiridon Frankfurt)
Startnummer:
521
Nation: Deutschland
Zeit: 2:57:02
Platz: 35 von 575 Gesamt
Platz: 33 von 502 bei den Männern
Platz: 4 in Klasse M50
Zwischenzeiten
1. HM: 1:26:57
2. HM: 1:30:05
Geschwindigkeit: 14,3 km/h
Zeit pro km: 4:12 min

 
Peanut (Spiridon Frankfurt)
Startnummer:
497
Nation: Deutschland
Zeit: 4:10:00
Platz: 446 von 575 Gesamt
Platz: 47 von 73 bei den Frauen
Platz: 7 in Klasse W45
Zwischenzeiten
1. HM: 1:55:01
2. HM: 2:14:58

Geschwindigkeit: 10,1 km/h
Zeit pro km: 5:55 min

 
Ergebnisse

Championchip