DOOM SHALL RISE IV
 
DEBRIS INC., VENI DOMINE, AGAINST NATURE, JACK FROST, BUNKUR, GLOW, HEAVY LORD, BEEHOOVER, DOOMRAISER
D-Göppingen, Chapel - 1. April 2006
Sonnabend, 1. April (2. Tag)
 
Nach einer durchzechten Nacht kam ich in einem Zimmer voller Bierflaschen wieder zu mir - als „Exhi“, mit wirrem Haar und Blackout. Das wäre für viele unendlich peinlich, aber für Doom Shall Rise war es normal. Und immerhin habe ich den ersten April überhaupt erlebt... Am Morgen war ein Sportprogramm verabredet: Peanut, Vitus und Robert von der Triathlon-Eliteschule Brandenburg zum Dauerlauf in den Hügeln zwischen Holzheim und Eislingen. P. konnte schon nach einem Kilometer nicht mehr mithalten. Der Rest entwickelte sich zu einem Steigerungsrennen über zwölf Kilometer - Marathonläufer gegen Dreikämpfer. Der eine immer noch bezecht; der andere gänzlich gerade. Nach zweiundsechzig Minuten erreichten Robert und ich den „Stern“ - in dem Kalle bereits das Siegerbier vor der Brust hatte - und wo sich mein Zustand rapide verschlechterte. Nach dem Lauf mit Robert pinkelte ich reines Blut, und weitere unangenehme Überraschungen folgten... Die Freunde aus dem Osten waren schon in der Chapel, als endlich um halb vier ein Taxi für Peanut und mich vorrollte. Ein schmucker Mercedes. In dem mich der kalte Entzug einholte. Ich spürte, wie der Magen sich hob, und fast hätte mich erbrochen. Aber ich erreichte mit meinem Mädel die Chapel of Doom mit elf Stunden Doom Metal voraus...........
Uh, no!!! Das Taxi warf uns mitten hinein in den laufenden Festivalbetrieb. Als wir uns aus der Limousine mit dem Chromstern quälten, rifften DOOMRAISER gerade ihre letzten Töne in den Saal. Ein ehrfürchtiges Zuschauen, wie die fünf aus Rom unter heftigen Liebkosungen vom Podium stiegen, war alles was Peanut und mir von Doomraiser blieb. Ausgerechnet heute hatte das Fest pünktlich begonnen. Ein Drama für Peanut, die so heiß auf die Italiener war. Und dann mußten uns auch noch die Zeitzeugen die Ohren von Doomraiser vollschwärmen. Von deren naturalistisch brütendem 'Heavy Drunken Doom'. Und jener kultigen Fuselsauf-Selbstverhöhnungs-Aktion im Mittelteil, die ohne uns stattffand. Tja, Pech gehabt, schwarzgeärgert. Und: Scusi, Doomraiser!
An der Bar eine Flasche Mezcal. Ein weiter Himmel mit einer versinkenden Sonne. Voraus Staub, Wüste und Kakteen. Eine einsame Tanke mit einem im heißen Wind baumelnden Blechschild. Ein hart geschlagener Bass, zwei kojotig helle Stimmen, ein garagig polterndes Schlagzeug. Das sind BEEHOOVER. Beehoover waren auf ein Minimum reduziert. Nur zwei Personen irgendwo aus Alemania. Beide auf Holzschemeln sitzend. Der eine mit Viersaiter und Cowboyhut (Ingmar Petersen), der andere mit langen Haaren an den Trommeln (Claus-Peter Hamisch). Beehoover waren die erwachsenste und kultivierteste Gruppe. Sie zelebrierten eine unter die Haut gehende Mixtur aus dunklem Americana und Stoner Rock. Und ich hätte Beehoover gern bejubelt - bei „The Sun Behind the Dustbin“ wäre es sogar eine verdammte Pflicht gewesen - aber leider fühlte ich mich elendiger als der zerfleddertste Kojote. So erlebte ich die nerdige Zweimannabteilung fernab. Die gutgelaunten Torsten und Satti (VTS-M) bauten mich moralisch etwas auf, während Reverend Buttler (Weed In The Head) ein Bier vorschlug. Schade um diese starke Darbietung.
Als Nächste machte sich mit HEAVY LORD das wilde Rudel aus Hellevoetsluis in Südholland locker. Steve, Wes Lee, Yef und SOS hatte ich erstmalig beim Nürnberger Sludgefest „Low Frequency Assault“ gesehen - und gleich mit Meriten überschüttet. Aber Gestern war kein Vergleich mit Heute. Denn was ab 17.07 Uhr folgte, war die Sensation des vierten DSR. Heavy Lord fackelten einen gigantischen Feuerzauber ab, ein sprühendes Sonnenrad, einen Donnerschlag aus knallharten Bässen, sperrfeuernder Batterie und harschem Gekeife und Geröchel. Dazu kamen diese unter unbändiger Manie hingelegten Verbiegungen und wahnsinnigen, fast schon aufgesetzten Verrenkungen der Akteure. „Heavy Dictator Sludge“ nennen die vier Tiefländer ihren gänzlich elektrisierenden, hochenergetischen Heavy Doom. Man muß die Heftigen Herren und ihr „The Ego has Landed“ einfach selbst durchleben. Sie waren einer der schillerndsten Momente in der Historie des Doom Shall Rise. Veredelt wurde das Spektakel durch einen ungeplanten Nachbrenner der Ahngötter Black Sabbath aus dem Jahre 1971. Da waren sie noch gar nicht auf der Welt.
„We are GLOW from Spain“: So lautete der Gruß von Ralph, Miguel, Charly, Juan und Ricky in die ausgestorbene Kirche. Tiefe Siebzigergitarren, eine spirituell angehauchte Stimme und glühende Lavamelodien erzeugten - wenn auch keinen Funkenflug - so zumindest einen rauschartigen Zustand. Glow waren etwa so, als hätten sich die Sternenkinder von Sons of Otis mit den bizarren Church of Misery zu einem psychedelischen Frühstück in der Wüste getroffen. Groove Doom, nennen die Señores aus Hispaña diesen Stil. Ihr Auftritt währte ein halbes Stündchen. - Eines der anderen Art - ein Schäferstündchen - betrieb derweil ein Musiker aus Fürth mit einem Mädel aus meiner Heimat Dresden... Ich selbst probierte die Aufnahme eines Schubis: oral eingeführt, grausam auf der Zunge liegend - aber vom Magen aufgenommen! Und darauf die erste feste Nahrung: Schupfnudeln. Weil es ging, gleich noch zwei Schubis hinterher...
Endlich war es soweit. Die Chapel wurde verdunkelt - und sogleich wieder erleuchtet. Denn im Augenblick des Grußes „Hello! We are BUNKUR, and this is our fucking slow shit!“ strahlte plötzlich die Sonne in die Kapelle, und machte sie zu einem Lichtdom. Es war der erste und letzte Sonnenglanz an diesem Apriltag überhaupt. Wie ein Fanal. Unheimlich. Subtil. Und dem Mysterium aus Tilburg auf den Leib geschnitten. Die Gedanken von Bunkur standen im völligen Widerspruch zu allen Dogmen des Doom, zu allem, was Doom Shall Rise bislang sah (und noch sehen sollte). Zurück in der wiedereingetretenen Dunkelheit und unverfänglich verkodet - nämlich mit nackten Oberkörpern - standen vor uns M07 (Dröhnen und Todesschreie), K03 (Klagen und Dröhnen) und T13 (Trommeln). Subtrahiert und reduziert auf diese drei Menschen. Denn die Position von F21 (Orgel) wurde gestrichen. Damit war auch das Ende des Selbstmord-Service-Einsatzkommandos besiegelt. Zum historischen Moment rauften sich die Niederländer ein letztesmal zusammen - um Ultra Doom in zwei Angriffswellen vorzutragen. Erst Heilung durch Untergang über den Knüppel „Bludgeon“, einer von 65 auf 31 Minuten abgespeckten Parabel in totaler Zeitlupe bis hin zum Stillstand (mit Gebrechlichkeit und Aggression von höchstem Maße zelebriert und mir Schauer um Schauer das Kreuz rauf und runter jagend). Und darauf den Nachbrenner (für mich die Überhöhung der gesamten Festivalgeschichte): die transzendentale Huldigung des im Kittchen sitzenden Varg Vikernes durch „Erblicket die Töchter des Firmaments“. Jenen burzumschen Frontalangriff auf die Sinne, unter Gitarrensalven von tödlicher Geschwindigkeit von Gastvokalist Eclipse aus der Black-Metal-Horde Sauron herausgeschrien. Bunkur verklangen zur Stunde von 19.45 Uhr. Das waren 38 Minuten expliziter Extremismus, Selbstaufgabe und Doom für die Ewigkeit!
JACK FROST“. Unauffällig cool wie diese Mitteilung wirkte die Musik der Gloomrocker Phred Phinster, Gary Gloom, Mournful Morales und Collossos Rossos. Wobei diese Ansage zugleich die letzte verständliche war. Denn alles weitere war im Linzer Dialekt, der - zumindest für Sachsen - phonetisch nicht zu verstehen ist. (Würde Phinster englisch reden, wüßte man wenigstens was er will.) Sei´s drum: Frost lieferten Gothic Metal in tiefer Demut vor The Sisters of Mercy, wie etwa das hittige „Forever and Never“. Gewohnt dargeboten mit den von Frost bekannten, vor Klischees triefenden Headbang- und Gitarrenposen, nebst einer lebenden Statue am Mikro. Frost waren mir zu ausgelutscht, Frost wollte ich nicht schlucken... und guckte treppab am Stand der Grauen Musik. Auf dem Weg in die Krypta sah ich jemand, der - auf eine Wandablage gestützt - spektakulär im Stehen (!) schlief... Zurück in der Oberkirche, gestand Phinster mit versteinerter Miene: „Goil! Danke Göppingen! Doom Shall Rise rules!“ Weil das so nett wirkte, ward den nach dem mythischen Wintervorboten Benannten noch der schwarzromantische Ohrwurm „Me and Dark and You“ zugestanden.
Mit AGAINST NATURE konnten die Organisatoren eine Legende für einen Kurzauftritt in Deutschland gewinnen: Die REVELATION-Gründer John Brenner (Gitarre und Gesang) und Steve Branagan (Schlagzeug) waren in der 'Salvation´s Answer'-Besetzung mit Bert Hall jr. (Bass) eigens fürs DSR aus Baltimore, USA eingeflogen. Allerdings unter anderem Namen, da Brenners selbstgewählter Nachfolger Dennis Cornelius immer noch mit Hunter und Branagan als „Revelation“ aktiv war. Mit dem Revelation-Lied „Against Nature“ als Gruppenname war die Verbindung jedoch intakt. Und ein bißchen war es auch so, als hätten die Amis die Zeit in die frühen Neunziger zurückgespult. John war von der abstrakten Malerei zur Musik zurückgewechselt. Es war seine feinfühlige Düstergitarre, seine helle Stimme, einige Fitzelchen Siebziger- und Heavy Rock, Verzweigungen ins Progressive, etwas Gospel und der Hut das Afroamerikaners Hall, welche zur frühen Abendstunde durch die Chapel schwebten. Zugleich war es ein kompliziertes, vielschichtiges Wirrwarr, in dem auch härteste Anhänger mürbe wurden. Against Nature waren von großem Geist und Hingabe getrieben, wirkten aber äußerst mild (um nicht zu sagen: sedierend). Salopp ließe sich sagen: Against Nature hatten die Doom-Attitüde von Revelation gegen klassischen Prog eingetauscht. - In der Pause fiel mir ein Typ auf, der reglos am Boden lag - und der diesen Zustand über Stunden halten konnte. Alle Achtung!
Um elf schlug die Glocke für die stark entzweienden Meister des Progressive Doom, die White-Metaller und Christen-Doomer VENI DOMINE aus Schweden. Fredrik Sjöholm, Torbjörn Weinesjö, Anders Olsson, Mats Lidtbrandt und Thomas Weinesjö konnte man nur haßen oder lieben. Entzweiend waren sie in erster Linie wegen ihres Gesanges. Vokalist Sjöholm ist einerseits ein Profi, auf der anderen Seite aber auch die Crux. Äußerlich ein Alter Ego von Dio, sang der Heiland auch wie es in der biblischen Vorzeit des Power Metal usus war: mit sirenenartig hoher Kehlkopfstimme. Das war exzentrisch, klang kastriert - und daran schieden sich alle Geister. Ebenfalls etwas anders und befremdlich gestaltete sich die Gesamtausrichtung. Denn Veni Domine machten voller epischer Gitarren und sakraler Orgeln steckende weiße Magie, mal eine erhabene Laudatio auf Lateinisch, dazu Unmengen Erlösergesten. Kurz: die Power von Inri, in die Chapel gebetet von schwarzgekleideten Jesusfreaks mit wallendem Haar und Kruzifixen um den Hals. Das war alles sehr klerikal, sehr gottesfürchtig - und weltenfern. Man mußte sich darauf einlassen. Wer es tat, wurde von Veni Domine bedingungslos mitgerissen. Für jene war es ein langer Tag, der nachts um vier auf dem Flughafen Stockholm begann... und nach Mitternacht auf der Kanzel im Württembergischen endete. Nur einhundertfünzig wollten die Gottbringer aus dem Nordland sehen. Und die wurden mit „The Mass“ bekehrt.
Veteranen luden zum Leichenschmaus. Die Reste von Saint Vitus (Dave Chandler) und Trouble (Ron Holzner), dazu ein Gasttrommler, heute der von Sourvein (Henry Vasquez): das waren DEBRIS INC.. Man spricht von Mittvierzigern, die ihre zerstochenen Doom-Adern mit frühem Achtzigerjahre-Hardcore vollpumpen. Heute war mein viertes Mal mit den Doompunkern aus Chicago. Wieder durfte ich dem Kopf von Saint V. ganz nah sein. Durfte sehen, wie Chandler seine Gibson präparierte, wie er kleine Batterien ins geheimnisumwitterte Verzerrerpedal schob, und wie er das Gerät mit blitzenden Augen schulterte und sich das Stirnband überstreifte. Singen kann Chandler nicht, dazu ist sein Organ zu abgewrackt. Doch dieser Sechssaiter allein fegt alles weg (und wehe, es redet noch mal einer von „Gefrickel“!). Sarkastisch und vulgär ist er auf seine alten Tage geworden. Tut, was er mit Vitus nie tun durfte und huldigt den rebellischen Wurzeln von Black Flag. „Fuckin´ Mess“, „Full of Shit“ und „The Nightmare“ redeten da eine verächtliche Sprache. Leider war der Verschleiß für mich verheerend. Den Verbündeten ging es nicht besser. Gegen 1 Uhr, mit dem ersten echten Doomrocker - dem kranken „Pain“ - sind wir getürmt.
.:: ABSPIELLISTEN ::.
 
DOOMRAISER
(15.00-15.45)
1. Lords of Mercy
2. The Age of Christ
3. Doomraiser
4. Doomalcoholocaust
 
BEEHOOVER
(16.09-16.47)
Intro
1. Paraffin Oiler
2. A Foul Smelling Wheel Called Downhill
3. The Hospice Inn
4. The Sun Behind the Dustbin
5. Erebus
 
HEAVY LORD
(17.07-17.52)
1. Looking into the Makers Eyes
2. Baphomet´s March
3. One is a Billion
4. Maelstrom
5. The Ego has Landed
6. Scorpion Sting
******
7. Lord of This World [Black Sabbath]
 
GLOW
(18.05-18.40)
1. Stone Circle/
2. Rush
3. Feel You
4. Seasons/
5. Dead Angels
6. Godfish
 
BUNKUR
(19.07-19.45)
1. Bludgeon
2. Erblicket die Töchter des Firmaments [Burzum]
 
JACK FROST
(20.10-21.05)
1. Whore: The Downfall
2. Mother Mary Sleeps With Me
3. Psychodrome
4. Forever and Never
5. Leaving the Fields
6. The Night
7. Queen
8. Me and Dark and You
 
AGAINST NATURE
(21.20-22.25)
1. Revelation 20 Overture (Unreal, Infinite Nothingness, Poets and Paupers, Waiting for the End, Long After Midnight) / Pain by Numbers
2. After the After
3. Two Years in Texas
4. Spectatorship
5. Alogos
6. Black Hand Society
7. Organon
8. Neighborhood 8
9. Mere Rebells / Children Cope with Boredom
10. Blessed Realm
******
11. Behind the Wall of Sleep/Ensurpate
 
VENI DOMINE
(22.55-0.07)
1. Shine
2. Like I´m Crucified
3. Ecclesiastes
4. Dawn of Time
5. Valley of the Visions
6. The Meeting
7. In the Day of the Sentinel
8. Living Sequence
9. Burdens
10. Doom of Man
11. Waiting for the Bloodred Sky
12. The Mass
13. Wisdom Calls
 
DEBRIS INC.
(0.30-ca. 1.45)
1. Fuckin´ Mess
2. F.O.S.
3. Too Many Mushrooms on my Pizza
4. Pain
5. You´re the Reason I´m Medicated
6. Dying Inside [Saint Vitus]
7. Shut up
8. The Old Man and His Bong
9. I Feel Like Shit Again
10. The Ballad of Debris
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11. Saint-Vitus-Medley
12. Born too Late [Saint Vitus]
******
13. The Nightmare
Epilog
 
Sonntag, 2. April
 
Zum Frühstück trank Robert Milch, schlürften Peanut und Kalle Koffein, und nippte Micha mit mir an Moloko. Dazu servierte uns die kroatische Wirtin die Landesspezialität „Lepinja“ (dampfendes Teiggebäck). Mittags trennten sich die Wege. Kalle und Micha stiegen ins Auto, Peanut und ich fuhren kurz darauf mit dem Zug heimwärts. Während das Festival mich diesjahr erschreckend kalt ließ, sollten sich die Ereignisse gegen Ende hin regelrecht überschlagen...... denn am Bahnhof Göppingen wartete ein Rudel suchend Umherziehender mit allerlei Gepäck: DANTESCO aus Puerto Rico - und der um Koordination bemühte Petro von Well of Souls. Dantesco hatten einen Anschluß beim „Keep It True“ im Taubertal. Die sechs Tage bis dahin wollten sie mit „Adventures“ in Deutschland überbrücken. Jemand hatte ihnen „Berlin“ vorgeschlagen. Von Göppingen wären sie mit einer Wochenendkarte jedoch 18 Stunden auf Achse gewesen... Auf der Fahrt nach Stuttgart schlug ich den Puerto Ricanern einen Auftritt in Frankfurt vor, mit Übernachtung in der Baracke meines Kumpels Jochen. Also Jochen angefunkt - doch Pech gehabt. Jochen saß auf gepackten Urlaubskoffern und hatte keine Zeit mehr zur Ausrichtung eines Konzerts. So kam es, daß ich die Dantesken in Stuttgart im Stich lassen mußte. Petro kümmerte sich weiter. Demnach hatte sich die Gruppe nach Amsterdam begeben, um dort durch Coffeeshops zu tingeln......
 
Parallel zu diesen Ereignissen hatte Veranstalter Frank mit Freundin Chantal die Schweden VENI DOMINE zum Flughafen Frankfurt-Hahn (Eifel) kutschiert... und war im Anschluß ins 150 Kilometer entfernte Frankfurt-Rödelheim gekommen, um vor der Heimfahrt nach Niedersachsen das DSR noch etwas sacken zu lassen. Als Unterkunft diente den Beiden der Jugendklub Hausen - welcher sich in dreihundert Meter Luftline von Peanuts und meiner Bude befindet (und wo auch Dantesco auftreten sollten)...
 
Montag bis Mittwoch, 3. bis 5. April
 
Während die Hellwegs im Taunus die Erdwälle, Kastelle und Gräber der Kelten und Römer erkundeten (Limes, Saalburg etc.), und zum Bahaitempel in Langenhain pilgerten, nahm für Peanut und mich die Vorbereitung auf den kommenden Marathon ihren Lauf. Am Dienstagabend kam es bei einem Abendschmaus im „Anglerheim“ an der Nidda zu einer Unterredung zu viert. Als „Schoppepetzer“ (Apfelweintrinker) mit 12er „Bembel“ (riesiger blaugrauer Steinkrug) und „Gerippten“ (geriffelte Gläser) wurde über die Verwendungsmöglichkeiten eines Billardtischs genauso fabuliert, wie über meine Entscheidung, entweder Bassist bei Well of Souls zu werden, oder Preisgeld bei Marathons zu gewinnen, um damit Tony Iommi fürs DSR zu rekrutieren. Mit einem Käffchen in unserem Wohnturm fand Doom Shall Rise am Mittwoch sein endgültiges Ende.
 
 
Gepriesen seien
Fopp und Hellweg
Die Doomkameraden aus dem Osten, dem Frankenland, Rotterdoom etc etc...
Ein donnerndes „Habedere“ an die (noch) nicht nominierten Our Survival Depends On Us
Die persönlichen Helden Versus, Beehoover, Heavy Lord und Bunkur
Ein Freund formulierte es so: „Es waren im Schnitt keine schlechten Bands, aber viele auf der falschen Veranstaltung.“
 
Bannstrahlen an
Das Bühnengitter, das den Spirit zerstörte.
Die Fotofritzen
Die Geheimloge auf der Empore
Die Mistsau, die Roberts Außenspiegel abgetreten hat (er wird dir den Arm brechen!).
Die sieben, acht perfiden Stinker, die den Grau-Stand des Vertriebs von NSBM bezichtigten.
Adieu ihr Idioten! Ihr seid kein Doom!
 
 
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Heiliger Vitus, 14. April 2006