In jene Nacht zurückversetzt,
sah ich die Bomben fallen,
die meine Stadt in Trümmer warf
und mein Leben sprach zu verhallen.
Ich spüre wie der Boden bebt,
es ist so heiß, alles nun voll Flammen steht
Schreie so qualvoll von Schmerzen und Leid
Wie es heute keiner mehr weiß
Niemals werde ich vergessen,
niemals mein Geist wieder ruhen
Ich habe überlebt aber meine Welt ist gestorben.
Bis an mein Ende, was nun bald erreicht,
gibt es kein Verzeihen,
haltlos die Flammen in mir brennen
(Deadwood - Dresden)
Den Luftangriffen im Februar 1945 Ehrenhain Heidefriedhof
Schloßkirche Lockwitz Marathonstartplatz Königstein
Rathen, Sächsische Schweiz Die Bastei
Eutschützer Mühle Bannewitz
Felsklamm in der Schweiz
Schloß Pillnitz Maria am Wasser in Hosterwitz
Blaues Wunder
Fernsehturm Wachwitz
Elbschloß Eckberg Altstadtpanorama
Hellendorf - Olympiadenkmal 1936 Weinberg in Diesbar-Seußlitz
Palais im Großen Garten Fürstenzug und Frauenkirche
Goldener Reiter Wiederaufbau Frauenkirche 2004
Kronentor, Zwinger Rudolf-Harbig-Kampfbahn
Semperoper mit König-Johann-Denkmal Schloßturm und Kathedrale
Blick von Brühlscher Terrasse auf Schloßplatz Dresdner Schloß
Dem Feuersturm getrotzt: Marienbrunnen Bogenschütze am Königsufer
Rockklub The Church Gorilla Monsoon - Doom!
DEN NEUN LUFTANGRIFFEN AUF DRESDEN
 
Dresden rückte im Sommer 1944 erstmals ins Visier alliierter Feindflieger. Am 24. August fielen die ersten Bomben auf Alt-Coschütz, 62 B17-Bomber warfen 620 Bomben auf das Minerlölwerk Freital und trafen dabei auch Häuser und Gehöfte in Birkigt und Gittersee. 241 Menschen verloren ihr Leben, 2230 Wohnungen wurden zerstört. Am 7. Oktober warf die USA Air Force auf ihrem Weg nach Brüx 290 Fünf-Zentner-Bomben auf den Güterbahnhof Friedrichstadt und die Innentstadt um den Postplatz ab. 267 Menschen starben. Friedrichstadt war am 16. Januar 1945 nochmals Ziel von „Liberator“-Fliegern der Amerikaner, die Bombenschächte öffneten sich auch über Cotta, Löbtau und Leutewitz. 334 Menschen kamen um. Dies war allerdings kein Vergleich mit dem sinnlosen Vernichtungswerk und dem Blutbad unter der Zivilbevölkerung drei Monate vor Kriegsende, das nur von den amerikanischen Atombomben auf Japan übertroffen wurde...
 
Am 13. Februar 1945 heulten um 21.45 Uhr in Dresden die Sirenen auf. Um 22.03 Uhr leuchteten Feindflieger der britischen Royal Air Force die nachtklare Innenstadt mit schaurigen „Christbäumen“ aus; zwei Minuten später fielen im angrenzenden Stadion im Ostragehege rote Markierungsbomben; 22.11 Uhr gab der Masterbomber das Signal zum Angriff. Ab 22.13 Uhr brach die Katastrophe über Dresden herein. Sprengbomben zerstörten zuerst Dächer und Fenster, anschließend fielen Brandbomben. Binnen 24 Minuten warfen 244 Lancaster- und 9 Mosquito-Kampfflugzeuge in einem 45-Grad-Fächer 1800 Bomben mit fast 900 Tonnen auf den Stadtkern südwestlich der Markierung. Phosphor strömte, brennende Balken krachten, Häuser stürzten ein. Schon jetzt standen drei Viertel der Altstadt in Flammen. Das Ausflugslokal „Hornschänke“ im Dorf Rippien südlich vor Dresden wurde von der Feuersbrunst regelrecht angestrahlt. Mein Opa und meine Mutter, die alles von der Bannewitzer Prinzenhöhe aus mit ansehen mußten, haben mir davon erzählt.
 
In der Nacht zum 14. Februar 1945, um 1.23 Uhr, kamen die Britenbomber wieder. Diesmal erschienen doppelt so viele über der wehrlosen Stadt: ein Verband aus 529 Fliegern mit 650 000 Brandbomben (1500 Tonnen) an Bord. Phosphor und Brandgel wurden über einem Gebiet von Löbtau bis Blasewitz und von Zschertnitz bis in die Neustadt abgeregnet. Die 31 Minuten währende zweite Angriffswelle löste einen Feuersturm aus, der alles Leben in den Tod riß. Die Innenstadt brannte lichterloh auf fünfzehn Quadratkilometern. Die feuerrot wogenden Brandwolken über Dresden waren noch im sechshundert Kilometer entfernten Budweis zu sehen. Während die beiden britischen Nachtangriffe von sternenklarem Himmel begünstigt waren, trafen die Amerikaner am Mittag auf eine wolkenverhangene Stadt. So daß die Flieger ihre verderbliche Last ohne Erdsicht abwarfen. Ab 12.17 Uhr bombardierten 316 B-24 der USAAF mit 200 Begleitjägern die in Trümmern liegende Stadt mit 1800 Spreng- und 136 800 Brandbomben (773 Tonnen). Die meisten fielen auf den Güterbahnhof Friedrichstadt. Aufs Elbufer Fliehende wurden von Tieffliegerstaffeln niedergemetzelt.
 
Am 15. Februar 1945 wurde erneut Alarm ausgelöst. Wieder In den Mittagsstunden, ab 11.51 Uhr, erfolgte der vierte Angriff binnen 38 Stunden durch Terrorflieger. Wieder die US-Luftwaffe. Nach dem Abwurf weiterer 3700 Sprengbomben (460 Tonnen) verstreut auf das gesamte Elbtal von Meißen bis Pirna war die Zerstörung vollständig.
 
Dresden brannte vier Tage und Nächte. Als sich die Rauchschwaden über den ausgeglühten Ruinen verzogen hatten, war sein Antlitz von Grund aus verwandelt. Geist und Kultur und Erinnerungen waren vernichtet. Prachtvolle barocke Bauten wie Zwinger, Schloß, Semperoper und Frauenkirche lagen in Trümmern. Freiflächen wie der Große Garten und die Elbwiesen wurden getroffen, Von den 220
 000 Wohnungen waren 100 000 zerstört oder unbewohnbar. Die Enttrümmerung und Bereinigung der Stadt allein von 30 Millionen Kubikmetern Schutt sollte über fünfzehn Jahre dauern. Bis heute ungewiß bleibt die Zahl der Toten, da sich in der damals über 630 000 Einwohner zählenden offenen Stadt abertausende Fliehende aus den Ostgebieten aufhielten. Während erste Schätzungen 35 000 Opfer nannten, rechnete Goebbels die Zahl auf 200 000 hoch. Die Alliierten behaupteten, daß die Operation „Thunderclap“ nur elf Wochen vor Kriegsende notwendig war, weil Dresden „ein Haufen von Rüstungswerken, ein intaktes Verwaltungszentrum und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt“ gewesen sei. Als unser Dresden fiel, stieg kein einziger deutscher Jagdflieger mehr auf, nahezu alle Flakbatterien waren an die Ostfront abgezogen.
 
In den letzten Kriegstagen, am 2. März und 17. April 1945, kamen durch die USAAF und die von Osten anrückende Sowjet-Armee noch mal Feinde aus der Luft. Hierbei fielen fast 1100 Tonnen und dann noch mal 1700 Tonnen. Es starben 450 Menschen. Der letzte amerikanische Angriff erfolgte am 20. April. Und zwar sehr niedrig, aus drei Kilometern Höhe von Dippoldiswalde aus. Die US-Air-Force hatte keine Gegenwehr mehr befürchtet. Sieben Bomber wurden von der Flak abgeschossen. Weil die Geschwader beim Abflug keine geschlossenen Wohnflächen fanden, blieben die von Feldern, Wiesen und Wäldern umringten Dörfer rings um Dresden wie durch ein Wunder von größeren Schäden durch die wahllos abgeworfenen, übriggebliebenen Bomben bewahrt. Insgesamt wurde Dresden im Zweiten Weltkrieg neun Mal aus der Luft angegriffen.
 
Jährlich am 13. Februar läuten in Dresden eine Viertelstunde lang die Glocken aller Kirchen.
 
 

Heiliger Vitus von 2000 bis 2005; Zusammenstellung der Zahlen gemäß Sächsische Zeitung.